Britischer Geheimdienst spionierte Yahoo-Webcams aus
Der britische Geheimdienst GCHQ hat laut einem Bericht aus der Zeitung 'The Guardian' jahrelang Bilder der Webcams von Yahoo-Nutzern abgegriffen. Das Programm mit dem Code-Namen "Optic Nerve" habe von 2008 bis 2010 Standbilder aus den Webcam-Chats des Internet-Konzerns gespeichert.Bei der Auswahl der belauschten Chats sei der Geheimdienst quasi wahllos vorgegangen und habe sich nicht auf einzelne Zielpersonen fokussiert. Der Zugriff auf die Bilder innerhalb des Geheimdienstes wurde dem Bericht zufolge jedoch eingeschränkt, so dass nicht alle GCHQ-Agenten Zugriff auf die Fotos hatten.
Enge Zusammenarbeit mit NSA
Bei der Überwachung der Videochats fand der britischen Zeitung zufolge eine enge Zusammenarbeit mit dem US-Dienst NSA statt. Das Programm "Optic Nerve" habe die Informationen aus dem grossen Netzwerk der Briten zur Überwachung der transatlantischen Internet-Kabel gezogen, das zuvor schon Gegenstand von Enthüllungen des früheren NSA-Mitarbeiters Snowden war.
Die Daten seien dann von der NSA verarbeitet und in die NSA-Datenbank "XKeyscore" eingespeist worden. Von der NSA stamme auch das Know-how, in den gigantischen Datenströmen aus den Kabeln die Webcam-Übertragungen bei Yahoo zu identifizieren.
Der GCHQ wertete dem 'Guardian' zufolge die Aktivitäten als "notwendig und angemessen". Sie stünden im Einklang mit den Gesetzen in Grossbritannien.