Der Online-Händler Amazon hat dank besonders starker Geschäfte mit Cloud-Produkten deutlich mehr verdient als erwartet. Zudem rechnet der Konzern auch im laufenden Quartal mit einem spürbaren Anstieg beim operativen Ergebnis.
In den drei Monaten bis Ende September stieg der operative Gewinn im Jahresvergleich um mehr als die Hälfte auf 17,4 Milliarden US-Dollar. Das ist viel mehr, als Analysten erwartet hatten. Die Aktie, die im regulären Handel noch kräftig Federn lassen musste, legte im nachbörslichen US-Handel um rund 6% zu.
In der Cloud-Sparte AWS zog das operative Ergebnis um fast 50% auf 10,4 Milliarden US-Dollar an. Das Segment bleibt damit die Renditeperle des Unternehmens. Der Bereich wächst auch weiter besonders stark. Der Umsatz in dem Segment zog im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Fünftel auf 27,5 Milliarden US-Dollar an.
Massive Investition in Rechenzentren
Amazon-Chef Andy Jassy hatte in den vergangenen Jahren die Kosten gesenkt und die Logistik des Konzerns verschlankt. Mit dem freigewordenen Geld finanziert Amazon den Ausbau seiner Rechenzentren für Software mit Künstlicher Intelligenz. In diesem Jahr will der Konzern 75 Milliarden US-Dollar investieren – unter anderem in
Deutschland und Italien. 2025 sollen die Investitionen noch weiter steigen.
Konzernweit legten die Erlöse um 11% auf 159 Milliarden US-Dollar zu. Damit lag der Umsatz am oberen Rand der eigenen Prognose und etwas über der Durchschnittsschätzung der Analysten.
Im traditionell stärksten vierten Quartal rechnet Amazon mit einem Umsatz von 181,5 bis 188,5 Milliarden US-Dollar und einem operativen Gewinn zwischen 16 und 20 Milliarden US-Dollar.