Amazon verabschiedet sich weitgehend vom Alexa-Skills-Programm

12. April 2024 um 12:14
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Foto: Finn / Pixabay

Skills-Entwickler erhalten keine AWS-Credits mehr und auch das Developer-Rewards-Programm geht zu Ende.

Die Zeit, in der Amazon glaubte, mit der Sprachassistentin Alexa der Lebensmittelpunkt von Heimkonsumenten weltweit zu werden, ist wohl endgültig vorbei. Ende 2023 wurde ein grosser Teil des Entwicklungsteams entlassen. Nun hat Amazon auch den Versuch, Drittunternehmen zur Entwicklung von Alexa-Apps, den sogenannten "Skills", zu veranlassen, weitgehend abgeblasen. Wie 'Ars Technica' berichtet, werden Entwickler keine Credits mehr erhalten, um ihre Skills kostenfrei auf AWS hosten lassen zu können. Schon vor einigen Tagen seien Entwickler zudem darüber informiert worden, dass das Alexa-Developer-Rewards-Programm eingestellt wird.

Der Plan für ein Alexa-App-Ökosystem

Nachdem Amazon seine Alexa-Lautsprecher vor knapp 10 Jahren auf den Markt gebracht hatte, wurden sie schnell zum Verkaufsschlager. Mit den Geräten selbst machte Amazon aber, und das war so geplant, kaum Gewinn. Die eigentlichen Einnahmen erhoffte sich Amazon einerseits dadurch, dass Anwenderinnen und Anwender Alexa nutzen würden, um bei Amazon selbst oder seinen Partnern einzukaufen. Zusätzlich hoffte man auf Einnahmen durch bezahlte Spezial-Skills von Drittanbietern, an denen Amazon beteiligt gewesen wäre.
Verkäufe via Alexa blieben aber mager, und das Geschäft mit Skills war sozusagen inexistent. Auch heute noch benützen User sozusagen ausschliesslich die grundlegendsten Alexa-Funktionen: Musik abspielen, die Zeit ansagen, als Wecker dienen und vielleicht gelegentlich das Wetter abrufen. Der Hype um generative KI dürfte nun der endgültige Sargnagel für die Idee gewesen sein, ein "Skills-Ökosystem" aufzubauen, dass ähnlich einträglich werden könnte, wie beispielsweise Apples App Store.
Anfänglich überzeugte diese Idee auch Tausende Entwickler weltweit. Nachdem die Nachfrage dauerhaft ausblieb, sprangen aber die Meisten wieder ab. Die jetzige Beendigung der Partnerprogramme dürfte deshalb nur noch eine handvoll Entwicklerinnen und Entwickler betreffen.

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