Die Europäische Kommission hat Ende Juni eine
Untersuchung gegen Apple eingeleitet. Die Regulierungsbehörden der EU werfen dem Tech-Konzern vor, gegen den
Digital Markets Act (DMA) zu verstossen. Die Anschuldigung: Der Konzern hindere App-Entwickler daran, Verbraucher auf billigere Dienste ausserhalb des App Stores zu verweisen. Hintergrund der Untersuchung war eine Klage von der Spieleplattform Epic Games.
Die beiden Unternehmen haben sich zuvor schon in den USA gestritten. Anfang Jahr wurde der langjährige Rechtsstreit aber
beigelegt. Der US Supreme Court hat verschiedene Anträge beider Unternehmen abgelehnt. Damit trat ein früheres Urteil in Kraft, das vorsieht, dass App-Entwickler Nutzenden beim Kauf von digitalen Services auch auf Bezahlmethoden ausserhalb von Apples App-Store
weiterleiten dürfen.
"Absurde Situation"
Gemäss
'The Register' könnte eine solche Entscheidung auch in der EU fallen. Wie das Tech-Magazin schreibt, hat sich Epic Games letzte Woche erneut über Apple beschwert. "Die Beglaubigung des Epic Games Store wurde von Apple zweimal abgelehnt, weil der Installieren-Button dem Get-Button von Apple zu sehr ähnelte und das Label für In-App-Käufe dem von Apple zu ähnlich war", schreibt das Unternehmen.
Die Situation sei undurchsichtig, schreibt 'The Register'. Während Epic Games sich damit brüstet, dass der Zugang zum Store nun akzeptiert wurde, widersprach das Unternehmen der Behauptung, Apple wolle die Benutzeroberfläche in einer künftigen Version noch einmal geändert haben. Tim Sweeney, der Gründer und CEO von Epic Games, bezeichnete die Situation als "absurd".
"Werden uns wehren"
"Apple erzählt jetzt, dass diese Genehmigung nur vorübergehend ist und verlangt, dass wir die Buttons in der nächsten Version ändern – was unseren Store weniger standardisiert und schwieriger zu benutzen machen würde. Dagegen werden wir uns wehren", heisst es von Epic Games. Dabei ist unklar, inwieweit die Form der Schaltflächen ein Problem für den Beurkundungsprozess darstellen könnte.
In den Richtlinien von Apple heisst es dazu lediglich: "Durch eine Kombination aus automatisierten Kontrollen und menschlicher Überprüfung wird die Beglaubigung dazu beitragen, sicherzustellen, dass Apps frei von bekannter Malware, Viren oder anderen Sicherheitsbedrohungen sind, wie versprochen funktionieren und die Nutzer nicht einem ungeheuerlichen Betrug aussetzen."