In der vergangenen Woche hat Apple mehrere Personen darüber informiert, dass ihre Geräte mit einer staatlichen Spyware angegriffen wurden. Auf­ge­deckt wurde die Geschichte von Ciro Pellegrino, einem italienischen Journalisten, der für das Nachrichtenportal 'Fanpage' arbeitet. In einem Artikel (Italienisch) schreibt er, dass er darüber informiert wurde, dass sein iPhone mit Spyware infiziert wurde.

In der Nachricht hiess es auch, dass er nicht die einzige Person sei, die von diesem Vorfall betroffen sei. So soll die Meldung an Nutzerinnen und Nutzer in rund 100 Ländern verschickt worden sein. "Dieser Angriff zielt wahrscheinlich auf Sie ab, weil Sie sind, wer Sie sind oder was Sie tun", warnt Apple und nimmt als Beispiel Bezug auf die Spyware Pegasus des israelischen Anbieters NSO Group, die auch in der Schweiz eingesetzt wird.

Ebenfalls betroffen war die rechte Aktivistin Eva Vlaardingerbroek aus den Niederlanden. Sie teilte auf X einen Post, in dem sie das ganze Schreiben von Apple veröffentlicht hat. "Apple hat einen gezielten Spionageangriff auf Ihr iPhone entdeckt", heisst es dort:

Welche Spyware genau eingesetzt wurde und ob es Apple gelungen ist, die Angriffe tatsächlich abzuwehren, ist unklar. Dabei ist Pellegrino bereits der zweite 'Fanpage'-Journalist, der in diesem Jahr mit Spyware angegriffen wurde. Bereits im Februar benachrichtigte Whatsapp seinen Kollegen Francesco Cancellato, dass Aktivitäten einer Spyware unterbrochen wurden, die das Gerät angegriffen hätten.

In Cancellatos Fall wurde die Spyware laut Whatsapp von Paragon Solutions, einem israelischen Unternehmen, entwickelt. Citizen Lab, eine Organisation für digitale Rechte, die seit mehr als einem Jahrzehnt Spyware untersucht, bestätigte, dass sie sich mit diesen Angriffen beschäftigt. Berichten zufolge hat Paragon daraufhin die Beziehungen zur italienischen Regierung abgebrochen.