Der Bundesrat hat die Armeebotschaft 2025 verabschiedet. Damit beantragt er beim Parlament Verpflichtungskredite in der Höhe von rund 1,7 Milliarden Franken. Davon sind 292 Millionen Franken für Investitionen in fünf Informatikprojekte vorgesehen.
Die Führungsfähigkeit und Vernetzung der Truppen werden mit vier Verpflichtungskrediten verbessert. Erstens wird für rund 110 Millionen Franken die Informatik ausgebaut. Wie es in der Botschaft heisst, sei die Beschaffung einer dezentralen Basisinfrastruktur geplant, die hauptsächlich von der Truppe betrieben werden kann. Dabei handle es sich zum Beispiel um Netzwerkkomponenten, Rechner, Server und Software.
Weitere 72 Millionen Franken sind für die Beschaffung einer Software für den sicheren und standardisierten Datenaustausch vorgesehen. Nach dem Willen der Armee soll das System einerseits der audio-, video- und textbasierten Kommunikation dienen. Andererseits soll es die Nutzenden beim Suchen, Analysieren, Aufbereiten und Archivieren von Daten unterstützen.
Neues IT-Testzentrum in Frauenfeld
Das dritte Investitionsziel (30 Millionen Franken) ist der Waffenplatz Frauenfeld. Die heute auf dem Waffenplatz Dübendorf installierte Test- und Integrationsumgebung soll aufgelöst und in Frauenfeld neu aufgebaut werden, so die Armee.
Bei der Anlage handle es sich um eine aufs Wesentliche reduzierte Nachbildung der tatsächlichen Infrastruktur. Sie diene dazu, einsatzkritische Anwendungen und Systeme auf ihre Interaktion mit anderen Anwendungen und Systemen zu testen. Damit der Testbetrieb während der Aufbauphase ohne Unterbruch weitergeführt werden könne, sei zeitweilig ein Parallelbetrieb an den beiden Standorten notwendig, erklärt die Armee.
Verschlüsselung und Drohnen
Im vierten Vorhaben sollen die heute grosse Zahl der Verschlüsselungsverfahren in den verschiedenen Bereichen der Armee reduziert und harmonisiert werden. Die Heterogenität beeinträchtige die Informationssicherheit. Überdies entsprächen einzelne Chiffrierverfahren nicht mehr den heutigen Anforderungen oder Ersatzgeräte würden nicht mehr hergestellt. Die Armee plant, für sämtliche Armeebereiche eine begrenzte Anzahl von standardisierten Verschlüsselungslösungen zu beschaffen. Dafür sind 50 Millionen Franken vorgesehen.
Das fünfte Projekt dient den Verbänden der Bodentruppen. Dort stehen seit 2019 Mini-Drohnen im Einsatz. Sie dienen dazu, Gebäudekomplexe aufzuklären, Nachrichten zu beschaffen, Räume zu überwachen oder Schadenplätze zu erkunden. Bis anhin sind den Angaben zufolge aber nur wenige Verbände mit den Geräten ausgestattet. Mit einem Kredit über 30 Millionen Franken sollen nun Produkte beschafft werden, die zur heute gesetzten Systemfamilie gehören.
Wie der Bundesrat betont, führe das Rüstungsprogramm voraussichtlich zu Aufträgen an einheimische Firmen im Umfang von 604 Millionen Franken (40% der Verpflichtungskredite). Weiter seien Kompensationsgeschäfte im Umfang von 810 Millionen Franken (54%) zu erwarten. Insgesamt würden 94% der Armeekredite zusätzliche Aufträge an Unternehmen in der Schweiz mit sich bringen.