Insieme: Unisys' Nähe zu den Beamten
Unisys soll auf Staatsebene Almosen verteilen und dadurch im Gespräch bleiben.Laut 'Sonntag' soll Unisys ein regelrechtes Netzwerk mit diversen Almosen aufgebaut haben. Zwei Protagonisten, die immer wieder in diesem Zusammenhang auftauchen, sind einerseits der inzwischen freigestellte Informatikchef der Steuerverwaltung (ESTV) und andererseits der frühere Account-Manager des IT-Dienstleisters BSR & Partner P, der im Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) erstaunlich schnell zu Millionen gekommen sei, schreibt der 'Sonntag'.
Offenbar habe sich das Netzwerk um Unisys und BSR & Partner in diversen Departementen ausgebreitet, schreibt der 'Sonntag': im EFD, im Uvek und im EDA. Im VBS habe ab 2008 Ueli Maurer aufgeräumt. Man vermittelte sich gegenseitig Personal und Aufträge. In der ESTV gewann Unisys 2006 den Zuschlag für das 50-Millionen-Projekt Insieme I. Später wurde es wiederrufen. Doch Unisys erhielt auch danach Aufträge. Etwa am 12.Oktober 2011 die Lose 2.1 (892'800 Franken) und 2.2 (892'800 Franken) von Insieme II. Im Bundesamt für Umwelt (Bafu) erhielt Unisys 2007 das 1,3-Millionen-Mandat zum Aufbau des Boden-Informationssystems Nabodat, wobei Insider vermuten, dass auch hier Korruption im Spiel gewesen sei.
Unisys sagte gegenüber dem 'Sonntag' zu den Vorwürfen betreffend Bafu: Es sei "nie von der Bundesanwaltschaft im Zusammenhang mit den beiden vergangenen Beschaffungsprozessen beim Bafu oder dem Insieme-Projekt kontaktiert" worden. Und sagt: "Unisys bekennt sich vollauf dazu, seine Geschäfte in Übereinstimmung mit dem Gesetz zu führen." Und BSR & Partner hält fest: "Wir kooperieren umfassend mit den Behörden im Zusammenhang mit den Untersuchungen betreffend des Projekts Insieme." Die Firma arbeite "aktiv an einer umfassenden Aufklärung und hat ein aussenstehendes Unternehmen mit der Überprüfung der Geschäftsvorgänge beauftragt". (hal)