5G sorgt immer wieder für
hitzige Diskussionen: Die einen fürchten sich vor der Strahlung, andere vor einer Versorgungslücke im Mobilfunk. Der Telco-Verband Asut teilt nun mit, dass in der Schweiz mehr als 3000 Bewilligungsverfahren für Mobilfunkanlagen hängig seien. Der grösste Teil davon betreffe 5G-Neubauten oder -Erweiterungen und verlangsame den Ausbau bedrohlich, sagt Asut-Präsident Peter Grütter auf Anfrage.
Sein Verband schlägt nun Alarm: Es drohten Einbussen in der Versorgungsqualität und bei der Einführung neuer Anwendungen für Kundinnen und Kunden. Grütter sagt, dass die aktuelle Infrastruktur zu über 90% ausgelastet sei, insbesondere in den Städten könnten Lücken drohen, wenn etwa eine Antenne ersetzt werden muss. Das ist laut Grütter derzeit im Stadtzentrum von Basel und bald in Zürich der Fall, wo noch keine Ersatzstandorte gefunden werden konnten. Asut fordert deshalb bessere Rahmenbedingungen und rasche Bewilligungsverfahren für Mobilfunkanlagen.
Hierzulande benutzen laut Aust über ein Drittel der Bevölkerung bereits ein 5G-fähiges Gerät. Schweizweit sind demnach rund 3,1 Millionen 5G-Geräte wie Smartphones, Tablets oder Hotspots aktiv. Dazu seien über 7,8 Millionen 5G-fähige SIM-Karten im Markt, teilte der Branchenverband mit. Seit der letzten Erhebung im April 2021 habe sich die Anzahl genutzter entsprechender Geräte fast verdreifacht.
Der vor drei Jahren gestartete neue Mobilfunkstandard erlaubt deutlich höhere Datenraten als die Vorgänger-Technologie. 5G sei zudem deutlich effizienter als der bisherige Mobilfunk und könne mit derselben Sendeleistung mehr Daten übertragen, so Asut. Damit werde ein Datenstau in den Mobilfunknetzen verhindert.
Allerdings schlägt der 5G-Technologie seit dem Start in der Schweiz
auch eine lautstarke Opposition entgegen. Insbesondere befürchten viele Gegner, dass die elektromagnetische Strahlung der 5G-Technologie zu stärkeren Gesundheitsbelastungen führen könnte als die Vorgängertechnologien 4G oder 3G.