Asut fürchtet Engpässe in der Mobilfunk-Versorgung

24. Februar 2022 um 15:32
  • channel
  • regulierung
  • asut
  • 5g
image
Foto: Jakub Pabis / Unsplash

Der Telco-Verband fordert vereinfachte Bewilligungen für 5G-Antennen. Gegner sorgen sich wegen der Strahlenbelastung.

5G sorgt immer wieder für hitzige Diskussionen: Die einen fürchten sich vor der Strahlung, andere vor einer Versorgungslücke im Mobilfunk. Der Telco-Verband Asut teilt nun mit, dass in der Schweiz mehr als 3000 Bewilligungsverfahren für Mobilfunkanlagen hängig seien. Der grösste Teil davon betreffe 5G-Neubauten oder -Erweiterungen und verlangsame den Ausbau bedrohlich, sagt Asut-Präsident Peter Grütter auf Anfrage.
Sein Verband schlägt nun Alarm: Es drohten Einbussen in der Versorgungsqualität und bei der Einführung neuer Anwendungen für Kundinnen und Kunden. Grütter sagt, dass die aktuelle Infrastruktur zu über 90% ausgelastet sei, insbesondere in den Städten könnten Lücken drohen, wenn etwa eine Antenne ersetzt werden muss. Das ist laut Grütter derzeit im Stadtzentrum von Basel und bald in Zürich der Fall, wo noch keine Ersatzstandorte gefunden werden konnten. Asut fordert deshalb bessere Rahmenbedingungen und rasche Bewilligungsverfahren für Mobilfunkanlagen.
Hierzulande benutzen laut Aust über ein Drittel der Bevölkerung bereits ein 5G-fähiges Gerät. Schweizweit sind demnach rund 3,1 Millionen 5G-Geräte wie Smartphones, Tablets oder Hotspots aktiv. Dazu seien über 7,8 Millionen 5G-fähige SIM-Karten im Markt, teilte der Branchenverband mit. Seit der letzten Erhebung im April 2021 habe sich die Anzahl genutzter entsprechender Geräte fast verdreifacht.
Der vor drei Jahren gestartete neue Mobilfunkstandard erlaubt deutlich höhere Datenraten als die Vorgänger-Technologie. 5G sei zudem deutlich effizienter als der bisherige Mobilfunk und könne mit derselben Sendeleistung mehr Daten übertragen, so Asut. Damit werde ein Datenstau in den Mobilfunknetzen verhindert.
Allerdings schlägt der 5G-Technologie seit dem Start in der Schweiz auch eine lautstarke Opposition entgegen. Insbesondere befürchten viele Gegner, dass die elektromagnetische Strahlung der 5G-Technologie zu stärkeren Gesundheitsbelastungen führen könnte als die Vorgängertechnologien 4G oder 3G.

Loading

Mehr zum Thema

image

Infomaniak setzte letztes Jahr 36,5 Millionen Franken um

Der Genfer Provider wächst weiter, allerdings deutlich langsamer als im Vorjahr. Zugpferd ist das Geschäft in der Deutschschweiz.

publiziert am 23.3.2023
image

Avaya darf sich refinanzieren

Ein Gericht hat den Refinan­zierungsplan genehmigt. Er soll das Unternehmen wieder auf eine stabile finanzielle Basis bringen.

publiziert am 23.3.2023
image

EU will ein "Recht auf Reparatur"

Ein Kunde soll während der Garantielaufzeit verlangen können, dass sein Gerät repariert wird, so der Vorschlag der EU. Dies gilt zunächst für Weisswaren, später auch für Smartphones und Tablets.

publiziert am 22.3.2023
image

Uber ist AHV-pflichtig

Das Bundesgericht hat entschieden, dass Uber für seine Fahrerinnen und Fahrer AHV-Beiträge bezahlen muss. Sie gelten demnach nicht als selbstständig erwerbend.

publiziert am 22.3.2023