Der französische Provider OVHcloud hat vor
drei Jahren bei der EU-Kommission eine Beschwerde gegen Microsoft eingelegt. Der Konzern missbrauche seine Marktmacht, um seine eigene Cloudplattform Azure zu fördern, so der Vorwurf damals. Jetzt ziehe der Cloudanbieter diese wieder zurück, berichtet 'Politico' mit Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. OVHcloud und Microsoft hätten sich in einem Vergleich geeinigt.
Erst vor gut zehn Tagen haben auch die in CISPE zusammengeschlossenen Cloudprovider erklärt, einen
Vergleich mit Microsoft erzielt zu haben. Auch sie hatten eine Wettbewerbsklage eingereicht.
Microsoft ändert gewisse Praktiken
OVHcloud kritisierte den Missbrauch der dominanten Stellung von Microsoft sowie Praktiken, die es teurer und schwieriger machten, Microsofts Software auf der Infrastruktur von Konkurrenten laufen zu lassen. Die Vereinbarung mit Microsoft werde es den Kunden ermöglichen, Microsoft-Lösungen einfacher beim Cloudanbieter ihrer Wahl zu implementieren, so der Bericht. OVHcloud bestätigt gegenüber 'Politico', dass die Einigung "mehrere Änderungen in den von Microsoft durchgeführten Praktiken" beinhalte.
Nach der Einigung zwischen CISPE und Microsoft gab es viele kritische Stimmen. Denn die Redmonder machten zwar einige Zugeständnisse, konnten mit dem Vergleich aber eine genaue Prüfung durch die EU-Kartellwächter verhindern. Diese sei dringend notwendig, so Kritiker. Das Monopol belaste die Brache, der Vergleich werde nicht dabei helfen, die Situation zu entschärfen.