An der Ende November 2022 beginnenden Konferenz "Re:Invent" plant AWS die Vorstellung eines neuen Cloud-Dienstes namens "Bastion". Dies berichtet 'The Information' unter Berufung auf mehrere Quellen. Der Dienst soll sogenannte "Datenfreiräume" zur Verfügung stellen.
In einem "Data Clean Room" können Unternehmen Daten über Kunden bündeln, Informationen über diese austauschen, ohne dabei konkrete Informationen über einzelne User einzusehen und deren Privatsphäre zu verletzen. So die Idee hinter den sogenannten Datenfreiräumen. Diese sollen auch mit bestehenden Datenschutz-Verordnungen wie der DSGVO in der EU konform sein.
Laut
'The Information' (Paywall) könne jedes Unternehmen, welches bereits den AWS-Cloud-Dienst S3 (Simple Storage Service) nutzt, einen solchen Datenfreiraum einrichten und in diesem mit möglichen Werbepartnern zusammenarbeiten – nicht nur mit Amazon Ads. AWS wolle den Dienst aber nicht ausschliesslich in der Werbebranche, sondern auch in der Finanzindustrie oder für Hardware-Hersteller anbieten. Letztere sollen über "Bastion" etwa Details zur Produktnachfrage und Komponentenverfügbarkeit austauschen können.
Die Einführung von "Bastion" sei eine Reaktion von AWS-Mutterkonzern Amazon auf das Vorgehen von Google und Apple, so die Tech-Website. Apple hat zum Beispiel angekündigt, Ad-Tracker auf den eigenen Betriebssystemen rigoroser zu unterbinden. Google will den Nutzerinnen und Nutzern von Android ebenfalls mehr Privatsphäre einräumen, betreibt aber einen eigenen "Google Ads Data Hub".
'The Information' erwähnt weiter, dass ausser den Big-Techs auch Unternehmen wie Snowflake oder Databricks bereits "Data Clean Rooms" zur Verfügung stellen, mit denen das neue Cloud-Angebot in Konkurrenz treten könnte. AWS hat bis jetzt keinen Kommentar zu den "Bastion"-Plänen abgegeben.