Die Fälle von Internetbetrug sind in den letzten Jahren weltweit und auch in der Schweiz weiter angestiegen. Betrugsversuche und Identitätsdiebstahl durch Phishing stehen dabei im Vordergrund, wie die
Zahlen des Bundesamtes für Cybersicherheit (Bacs) belegen. Vor diesem Hintergrund haben mehrere Schweizer Banken und die Schweizerische Bankiervereinigung mögliche Massnahmen zur Betrugsprävention im Zahlungsverkehr untersucht.
Wie die Bankiervereinigung mitteilt, wurden drei Massnahmen identifiziert, die weiterverfolgt werden sollen: die Risikobewertung auf Netzwerkebene, der verstärkte branchen- sowie produktübergreifende Austausch und die Umsetzung von Sensibilisierungskampagnen.
Die Massnahme mit dem grössten Technologieanteil ist die geplante Risikobewertung auf Netzwerkebene. Gemäss Bankiervereinigung soll ein Anbieter einen Dienst entwickeln, der während der Eingabe von Konto-zu-Konto-Zahlungsdaten in Echtzeit einen Risikowert berechnet. Hier sollen Machine-Learning-Algorithmen verwendet werden, die ein spezielles Signal für die bestehenden Risikobewertungsmodelle der Banken generieren . Die beteiligten Banken regen an, dass die Zahlungsverkehrsinfrastruktur Swiss Interbank Clearing (SIC) die Machbarkeit prüft und bestenfalls die Technologie auch umsetzt.
Für den verstärkten interdisziplinären Austausch möchten Bankiervereinigung und Banken Betrugsexpertinnen und -experten aus verschiedenen Branchen zusammenbringen. Neben der Finanzindustrie sollen Vertreter von Online-Marktplätzen, den soziale Medien und Telekommunikationsunternehmen einbezogen werden. Ferner sind Expertinnen und Experten für verschiedene Zahlungsprodukte gefragt, darunter auch Kredit- und Debitkarten, Kryptowährungen sowie Twint. Mit der Initiative "Payattent!on" soll schliesslich eine Marke zu Betrugsprävention in der Schweiz etabliert und die Bevölkerung sensibilisiert werden.