Die grossrätliche Finanzkommission des Kantons Bern will einen 26 Millionen Franken teuren Kredit für die zweite Etappe einer IT-Beschaffung nur unterstützen, wenn Stellen reduziert werden. Die Kommission spricht mittelfristig von einer Reduktion von 80 Vollzeitstellen.
Der Kanton Bern führt mit der Software SAP ein ERP-System ein, welches Teil
der kantonalen ICT-Strategie ist. In einer ersten Phase wurden das bestehende Finanzinformations- und das Personalsystem abgelöst. In der zweiten Etappe stehen Effizienzverbesserungen im Fokus. In einer dritten Etappe sollen weitergehende organisatorische Verbesserungen an die Hand genommen werden. So soll etwa die Einführung von Shared Service Centers geprüft werden.
Die beiden ersten Etappen kosten rund 115 Millionen Franken. Die zweite Etappe schlägt dabei mit rund 26 Millionen Franken zu Buche, wie aus einer Mitteilung der Kommission hervorgeht.
Diesem Kreditantrag von 26 Millionen Franken stimmt die Kommission nach eigenen Angaben zu. Den Kosten stünden aber Effizienzgewinne gegenüber, hält sie fest. Sie beantragt deshalb dem Grossen Rat in Form einer Finanzmotion, die für die Einführung der zweiten Etappe nötigen fünf zusätzlichen Stellen im Budget 2024 zu kompensieren, und zwar in allen Direktionen, der Staatskanzlei und der Justiz.
Bis rund zwei Jahre nach dem Ende der dritten Etappe, das dürfte etwa im Jahr 2029 der Fall sein, sollen zudem weitere 80 Vollzeitstellen eingespart werden. Projektinterne Berechnungen haben nach Angaben der Kommission ergeben, dass die Einführung des ERP Optimierungen bringt, die insgesamt 165 Vollstellen entsprechen. Die FiKo will nun die Hälfte davon in tatsächliche Stelleneinsparungen ummünzen. Dazu reicht sie eine weitere Motion ein.