Brack setzt auf proprietäre App für 2FA

17. Juli 2023 um 07:51
image
Brack hat ein proprietäres Schlössli gebaut. Foto: Chittima Stanmore / Unsplash

Der Onlinehändler Brack.ch führt für seinen Shop die Zwei-Faktor-Authentifizierung ein und programmierte dafür eine eigene App. Wir haben nach den Gründen gefragt.

Nach der Eingabe von Benutzername und Passwort muss das Login mit einer App auf dem Smartphone oder Tablet bestätigt werden. Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) ist ein probates Mittel, um seinen Nutzerinnen und Nutzern mehr Sicherheit zu bieten. Das gibts neu auch beim Onlinehändler Brack.ch – eigentlich eine gute Sache.
Brack setzt dabei aber nicht auf weitverbreitete Apps wie den Google oder Microsoft Authentificator, sondern bietet mit der "Brack.ch Access App" eine proprietäre Eigenentwicklung an, die einzig und allein dem Login im Onlineshop dient. Wer 2FA bei Brack nutzen will, muss also gezwungenermassen eine zusätzliche App installieren. Entwickelt hat die App die Firma Nevis Security, die 2FA für viele Banken hierzulande anbietet.

"Benutzung so niederschwellig und einfach wie möglich"

Ein wichtiger Punkt bei der Überlegung, eine eigene App anzubieten, sei gewesen, die Benutzung so niederschwellig und einfach wie möglich zu machen, erklärt Brack-Sprecher Daniel Rei. Weil viele Kundinnen und Kunden Online-Banking kennen, habe Brack "ein Authentisierungsverfahren angestrebt, das der Nutzererfahrung und der Sicherheit einer 2FA-Bankenlösung ähnlich ist".
Man halte die Lösung mit der eigenen App "für Kundinnen und Kunden, die Mehrfachauthentifizierung noch nicht oder höchstens vom Online-Banking kennen, für eine minim kleinere Einstiegshürde." Aus der App-Installation auf den Devices von Kundinnen und Kunden "zieht Brack keinen Nutzen", schreibt Daniel Rei.
In den App-Stores von Apple und Google hagelt es Kritik. Es sei nicht mehr zeitgemäss, eine proprietäre App zu entwickeln, heisst es dort von mehreren Usern sinngemäss.
Interessenbindung: Brack ist ein wichtiger Werbekunde von inside-it.ch.

Loading

Mehr zum Thema

image

Atos kämpft um sein Vermächtnis

Wie die Geier kreisen Firmen und Investoren über dem einst so stolzen französischen Tech-Konzern. Wer wird sich was unter den Nagel reissen? Und was wird aus Atos?

publiziert am 28.11.2023
image

"Beekeeper ist in 6 bis 9 Monaten profitabel"

Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz bei Beekeeper und wie viel Geld ist von der letzten Finanzierungsrunde noch übrig? CEO Cris Grossmann gibt Auskunft.

publiziert am 27.11.2023 1
image

Sunrise plant grosse Entlassungsrunde

200 Stellen sollen gestrichen werden, rund 180 Angestellte könnten entlassen werden.

publiziert am 27.11.2023
image

Salt bleibt auf Wachstumskurs

Der drittgrösste Schweizer Telco konnte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres bei Umsatz und Betriebsgewinn zulegen.

publiziert am 24.11.2023