Bund kauft Microsoft-Support für 13 Millionen

9. Januar 2025 um 13:45
image
Foto: Bundesamt für Bauten und Logistik/Aebi & Vincent Architekten

Zusätzlich zu den Lizenzen für Büroautomations-Software kauft die Bundesverwaltung nun auch noch Support-Leistungen bei Microsoft ein. Wieder geht es um Millionen.

Während der nächsten drei Jahre werden die Mitarbeitenden in der Bundes­ver­waltung die Software von Microsoft für Büroarbeiten nutzen. Die entsprechenden Lizenzen kaufte das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) im Dezember. 150 Millionen Euro flossen per freihändiger Vergabe an den Lieferanten.
Nun folgt ein weiterer Freihänder an Microsoft für die zugehörigen Support-Leistungen. Dafür überweist das BBL nochmal 13,2 Millionen Franken, wie auf der Beschaffungsplattform Simap zu lesen ist. Gemäss Servicebeschrieb von Microsoft für den "Unified Enterprise Support" würden die Preise bei 8 bis 10% liegen und sich damit im "üblichen Rahmen von Software- und Cloud-Angeboten" bewegen.
Die 13,2 Millionen sind 9,4% von umgerechnet 141 Millionen Franken Lizenzkosten. Damit liegen die Kosten für den Support in der Bundesverwaltung eher am oberen Ende der genannten Preisspanne. Angesichts der fast 43'000 Mitarbeitenden hätte man mit mehr Rabatt rechnen können.

Keine Alternative zu Microsoft

Als Gründe für die freihändige Vergabe führt das BBL aus, dass die "Supportleistungen infolge der tiefen Integration und Vernetzung der von Microsoft bereitgestellten Produkte und dazugehörigen Technologien für die betriebssicheren Abläufe in der Büroautomation der Bundesverwaltung, im Serverbereich sowie von teilweise kritischen Infrastrukturen unverzichtbar" seien. Derzeit könne aus "rechtlichen und technischen Gründen" nur Microsoft den Unified Enterprise Support erbringen, heisst es.
Weiter sei der Support auch Teil der Microsoft-Software, an der der Hersteller das Eigentum an Immaterialgüterrechten habe. Der Hersteller könne "daher auch den Einsatz von Supportleistungen entsprechend bestimmen". Dies liest sich wie ein Freibrief für Microsoft, Leistungen beliebig zu variieren oder auch die Preise zu erhöhen. Dann bliebe es wohl nicht bei 9,4%.
Update 17:50: In der ersten Fassung des Beitrags war irrtümlich von einer zweijährigen Laufzeit der Verträge berichtet worden. Die Verträge laufen aber drei Jahre. Wir entschuldigen uns für den Fehler.

Loading

Mehr zum Thema

image

Das Meldewesen in der Beherbergung wird digital

Der Bund will das Meldewesen in der Beherbergung schweizweit digitalisieren. Dazu soll die Behördenplattform Easygov ergänzt werden.

publiziert am 20.1.2025
image

Thurgau "überrascht" mit Juris-Freihänder

Der Kanton lässt seine Justizplattform für 2,9 Millionen Franken ertüchtigen und warten. Der Softwareeigentümer will die Lösung "überraschenderweise" nur bis 2027 unterstützen.

publiziert am 20.1.2025
image

Kanton Zug vergibt Managed-Printing-Auftrag an Ricoh

Ricoh Schweiz hat sich mit einer Offerte von 5 Millionen Franken gegen drei Mitbewerber durchgesetzt.

publiziert am 17.1.2025
image

"Hypi" Lenzburg investiert ins Banking-as-a-Service-Geschäft

Im letzten Jahr ist das Software-Geschäft der Bank erneut gewachsen. Die Hypothekarbank beteiligt sich für den weiteren Ausbau an einem deutschen Banking-as-a-Service-Anbieter.

publiziert am 17.1.2025