Während der nächsten drei Jahre werden die Mitarbeitenden in der Bundesverwaltung die Software von Microsoft für Büroarbeiten nutzen. Die entsprechenden Lizenzen kaufte das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) im Dezember.
150 Millionen Euro flossen per freihändiger Vergabe an den Lieferanten.
Nun folgt ein weiterer Freihänder an Microsoft für die zugehörigen Support-Leistungen. Dafür überweist das BBL nochmal 13,2 Millionen Franken, wie auf der Beschaffungsplattform Simap zu lesen ist. Gemäss Servicebeschrieb von Microsoft für den "Unified Enterprise Support" würden die Preise bei 8 bis 10% liegen und sich damit im "üblichen Rahmen von Software- und Cloud-Angeboten" bewegen.
Die 13,2 Millionen sind 9,4% von umgerechnet 141 Millionen Franken Lizenzkosten. Damit liegen die Kosten für den Support in der Bundesverwaltung eher am oberen Ende der genannten Preisspanne. Angesichts der fast 43'000 Mitarbeitenden hätte man mit mehr Rabatt rechnen können.
Keine Alternative zu Microsoft
Als Gründe für die freihändige Vergabe führt das BBL aus, dass die "Supportleistungen infolge der tiefen Integration und Vernetzung der von Microsoft bereitgestellten Produkte und dazugehörigen Technologien für die betriebssicheren Abläufe in der Büroautomation der Bundesverwaltung, im Serverbereich sowie von teilweise kritischen Infrastrukturen unverzichtbar" seien. Derzeit könne aus "rechtlichen und technischen Gründen" nur Microsoft den Unified Enterprise Support erbringen, heisst es.
Weiter sei der Support auch Teil der Microsoft-Software, an der der Hersteller das Eigentum an Immaterialgüterrechten habe. Der Hersteller könne "daher auch den Einsatz von Supportleistungen entsprechend bestimmen". Dies liest sich wie ein Freibrief für Microsoft, Leistungen beliebig zu variieren oder auch die Preise zu erhöhen. Dann bliebe es wohl nicht bei 9,4%.
Update 17:50: In der ersten Fassung des Beitrags war irrtümlich von einer zweijährigen Laufzeit der Verträge berichtet worden. Die Verträge laufen aber drei Jahre. Wir entschuldigen uns für den Fehler.