Bund steckt 156 Millionen in Projektleitungs-Know-how

31. Mai 2023 um 10:28
letzte Aktualisierung: 31. Mai 2023 um 14:46
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Foto: Alvaro Reyes / Unsplash

Das Bundesamt für Informatik begünstigt über 20 Anbieter. Der Bund benötigt Hilfe bei der Führung von Vorhaben und Produkten.

Dem Bund fehlt es offenbar in grossem Mass an Agile-Spezialistinnen und -Spezialisten. In einer Ausschreibung hat das Bundesamt für Informatik (BIT) externe Anbieter gesucht, die sich im Wesentlichen mit der Führung von Projekten auskennen. Nun wurden die Zuschläge erteilt.
Gefragt waren explizit Dienstleister, die Projektführung nach "Hermes, Agile oder Hybrid" bieten – jeweils für mittelschwere beziehungsweise schwierige Projekte mit und ohne SAP-Kompetenzen. Dies geht aus dem Pflichtenheft der Ausschreibung hervor, das inside-it.ch vorliegt.
Darüber hinaus waren Anbieter gefragt, die Programme nach "Agile Trains / Solutions" führen können und Coaching & Consulting im agilen Umfeld im Griff haben. Zuletzt war auch noch Expertise in der Führung von Produktlebenszyklen mit und ohne SAP-Kenntnisse gefordert.

Zuschläge an zahlreiche Anbieter

In insgesamt 9 Losen erhielten über 20 Anbieter einen Zuschlag. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf insgesamt 156,7 Millionen Franken. Das Beschaffungsvolumen ist rein optional. Das heisst: Es muss nicht, kann aber bei Bedarf abgerufen werden.
Zu den Zuschlagsempfängern zählen Ace Project Services, App, Adesso, Deloitte, Detecon, Eraneos, Ernst & Young, Novo Business Consultant sowie Unisys. Darüber hinaus wurden 16 Anbieter berücksichtigt, die sich in Bietergemeinschaften zusammengeschlossen haben.
Update 15.40 Uhr: Die ursprüngliche Aussage im Text, dass das Beschaffungsvolumen überschritten worden sei, stimmt nicht. Die Preise in der Ausschreibung waren ohne Mehrwertsteuer, jene im Zuschlag mit Mehrwertsteuer.

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