Das Unternehmen schreibt happige Verluste. Auch in der Führungsetage kommt es zu Abgängen, darunter IT-Chefin Hanna Huber.
Der Unterwäsche- und Lingerie-Hersteller Calida ist 2023 tief in die roten Zahlen gerutscht. Abschreiber brockten dem Unternehmen unter dem Strich einen Verlust von 66,5 Millionen Franken ein. Dies nach einem Gewinn von 37 Millionen im Vorjahr.
Das Defizit ist keine Überraschung: Der Konzern hatte den Verlust schon im September angekündigt. Man habe das Entwicklungspotenzial der neu zugekauften Marken Erlich Textil und Cosabella grundlegend falsch eingeschätzt, gestand Calida im jetzt publizierten Geschäftsbericht ein. Dies führte zu Wertberichtigungen in Höhe von 20,8 Millionen Franken bei Erlich Textil und 47,8 Millionen Franken bei Cosabella. Erlich Textil wurde deshalb schon wieder verkauft.
In der Führungsetage kommt es ebenfalls zu Abgängen. Neben zwei Verwaltungsratsmitgliedern, die zurücktreten, muss Calida auch zwei Kaderleute ersetzen. Der langjährige operative Chef, Daniel Gemperle, tritt per April 2024 in den Ruhestand. Er war 25 Jahre für die Calida Gruppe tätig.
Hanna Huber.
Erst seit Anfang 2023 im Amt war IT-Chefin Hanna Huber. Sie hatte die neu geschaffene Position einer Chief Information & Digital Officer (CIDO) angetreten. "Dank der neuen Position der CIDO können wir die digitale Transformation unserer Gruppe konsequent weiter vorantreiben", sagte der damalige Calida-CEO Timo Schmidt-Eisenhart zur Ernennung. Er selbst trat im März 2023 zurück. Seither hat der ehemalige Firmenchef Felix Sulzberger sowohl das Präsidium als auch interimistisch den CEO-Posten übernommen.
Hanna Hubers vormalige Arbeitgeber waren unter anderem die Otto Gruppe in Hamburg, wo sie die Technologiestrategie verantwortete. Davor war sie Director Technology Operations bei Zalando. Huber werde eine neue berufliche Herausforderung ausserhalb der Gruppe suchen, heisst es von Calida. Ob die CIDO-Stelle in dieser Form wieder ausgeschrieben wird, ist bis jetzt nicht bekannt.