Die Schweiz hat 2212 Gemeinden. Quelle: Statistischer Atlas der Schweiz.
Eine Umfrage zeigt, was Schweizer Gemeinden 2023 zum Thema Digitalisierung sagen.
Der Verein "Myni Gmeind" hat zum dritten Mal in Folge eine Umfrage unter Schweizer Gemeinden zum Thema Digitalisierung durchgeführt. Auch 2023 zeigt sich dabei ein ähnliches Bild wie in den beiden Vorjahren. Eine grosse Mehrheit der Verantwortlichen würde die Digitalisierung gerne vorantreiben, rund 75% sehen sie grundsätzlich als Chance. Trotzdem bezeichnen sich zwei Drittel selbst eher als "Nachzügler" auf dem Gebiet, nur ein Drittel als "Vorreiter".
Die Vorreiter, so Myni Gmeind, hätten typischerweise eine Stelle für die bereichsübergreifende Koordination geschaffen und sie mit einer Person oder einem Gremium besetzt. Nur knapp ein Drittel der Vorreiter habe aber auch eine übergreifende Digitalisierungsstrategie. Bei den Nachzüglern hätten sogar nur 14% eine griffige Digitalisierungsstrategie.
Die Digitalisierung sei für Gemeinden eine grosse Herausforderung, so Myni Gmeind. Sie müsse kontinuierlich vorangetrieben werden. Dabei sollen zahlreiche Themenfelder bearbeitet werden und laufend werden neue Lösungen am Markt angeboten, die evaluiert werden sollten. Die digitale Transformation im öffentlichen Sektor decke zudem nicht die gleichen Themen ab wie in der Privatwirtschaft. Neben der Digitalisierung von Geschäftsprozessen stehe die Entwicklung von digitalen Instrumenten für die Bevölkerung im Vordergrund. Gemeinden hätten jedoch nur beschränkte Ressourcen, um sich mit neuen Entwicklungen zu beschäftigen.
Diese Ressourcenknappheit, so das Fazit des Vereins, sei 2023 stärker in den Fokus der Gemeinden geraten. Die Ressourcenlage, sowohl beim Fachpersonal als auch bei den Finanzen, werde eher skeptisch beurteilt. Daher sei es aus der Sicht der Gemeinden auch wichtig, dass ihnen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.
Quelle: Myni Gmeind
Unterstützungsbedarf gebe es vor allem in den Bereichen IT-Security, Digitalisierung von Verwaltungsprozessen, Weiterbildung in der Verwaltung, digitale Dienstleistungen für Bevölkerung und Wirtschaft und Digitalisierung des Prozessmanagements in der Verwaltung.
Die Anliegen, die bei Digitalisierungsprojekten verfolgt werden, sind ähnlich wie in den Vorjahren. Eine Steigerung der Effizienz, die Verbesserung von Dienstleistungen und eine bessere Kommunikation werden am häufigsten genannt. (siehe Tabelle).
An der Umfrage haben sich 736 Gemeinden beteiligt, also rund ein Drittel der 2212 Schweizer Gemeinden.