Jeetu Patel, Chief Product Officer von Cisco, auf der Bühne in Amsterdam. Foto: Cisco
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz birgt Sicherheitsrisiken. Mit Neuerungen will Cisco sich diesen annehmen und zu mehr Resilienz beitragen.
17'000 Besucherinnen und Besucher haben sich Anfang dieser Woche in Amsterdam für die EMEA-Ausgabe von Ciscos Kundenkonferenz eingefunden. Jedes Unternehmen arbeite derzeit mit Hochdruck daran, die Chancen und Herausforderungen zu verstehen, die sich im Zeitalter von KI ergeben, sagte Ciscos Chief Product Officer Jeetu Patel an seiner Eröffnungs-Keynote.
Mit seinem Angebot will der US-Konzern Unternehmen dabei unterstützen. "Cisco ist in einer einzigartigen Position, Kunden bei der Bewältigung des massiven Wandels zu unterstützen", betonte Oliver Tuszik, bei Cisco für das EMEA-Geschäft verantwortlich.
Den Bedarf sieht Cisco gegeben: In einer vom Konzern durchgeführten Befragung erklärte die grosse Mehrheit von Business-Entscheidern, klare Vorteile beim KI-Einsatz zu sehen, darunter etwa Effizienzsteigerungen oder die Möglichkeit, Innovationen vorantreiben zu können. Zudem befürchten Unternehmen, dass sie ohne KI an Wettbewerbsfähigkeit einbüssen könnten. Gleichzeitig aber würden fehlendes Know-how (40%), ihre IT-Infrastruktur (35%) oder Sicherheitsbedenken (34%) den KI-Einsatz hemmen. Nur ein kleiner Anteil der Unternehmen in der EMEA-Region sieht sich demnach bereit dafür, KI in ihre IT zu integrieren.
Oliver Tuszik, Ciscos EMEA President. Foto: Cisco
Sicherheitslösungen für KI und Netzwerke
Um Sicherheitsbedenken zu adressieren, hatte Cisco bereits im Januar AI Defense vorgestellt. Die Plattform schafft einerseits einen Überblick über die KI-Modelle und -Anwendungen, die in einem Unternehmen genutzt werden. Andererseits soll sie IT-Admins dabei helfen, Modelle zu validieren und einheitliche Leitplanken zu implementieren.
In Amsterdam zeigte Cisco zudem Neuerungen, mit denen Rechenzentren für die "KI-Ära" fit gemacht werden sollen. Dazu gehört eine Familie von Switches, die es ermöglichen sollen, gewisse Security-Services direkt in das Netzwerk einzubetten.
"Eine neue Geräteklasse"
Die Smart Switch Series Cisco N9300 verfügt laut dem Unternehmen über Silicon-One-Prozessoren sowie eine AMD Data Processing Unit (DPU). Es handle sich nicht einfach um einen neuen Switch, sondern um eine neue Geräteklasse, betonte Cisco.
Im Kern gehe es darum, Sicherheitsfunktionen nicht mehr als separate Appliances oder am Netzwerk-Perimeter zu implementieren, sondern direkt in das Netzwerk-Fabric zu integrieren. Cisco Hypershield schliesse als erster verfügbarer Service die Lücke zwischen Sicherheits- und Netzwerkebene, erklärte Cisco.
Resilienz im Fokus
Daneben zeigte Cisco Neuerungen, die auf den Zukäufen von Thousandeyes, Appdynamics und Splunk basieren. Diese sollen einen besseren Überblick über den Zustand von Applikationen, Netzwerk sowie auch Cyberbedrohungen bieten. Neu sind beispielsweise die Threat-Intelligence-Daten von Cisco Talos in die Splunk-Sicherheitslösungen integriert. Das soll die Transparenz erhöhen und die Erkennung von Bedrohungen vereinfachen.
Petra Jenner an einer Panel-Diskussion. Foto: Cisco
Unabhängig von KI müssten Unternehmen ihre Resilienz erhöhen. Gerade bei Kunden in der EMEA-Region sei die Verhinderung von Ausfällen und Downtime ein sehr wichtiges Thema, erklärte Petra Jenner, EMEA-Chefin von Splunk, vor Medienvertretern. Neben der Technologie dürfe aber dabei auch der Faktor Mensch nicht vergessen gehen. Schliesslich seien Phishing- oder Social-Engineering-Angriffe noch immer ein wichtiges Einfallstor für Cyberkriminelle. Jenner betonte dann auch die Wichtigkeit, Mitarbeitende in Sachen Security entsprechend weiterzubilden.
Interessenbindung: Die Autorin wurde vom Hersteller an die Cisco Live in Amsterdam eingeladen (Anreise, Unterkunft).