Cisco schaltet sich ins Quantenrennen ein

7. Mai 2025 um 11:27
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Vijoy Pandey, Senior Vice President von Cisco Outshift. Foto: zVg

Passend zu seinem Hauptgeschäft hat der Netzwerkriese einen Chip zur Vernetzung von Quantencomputern vorgestellt.

Viele Firmen wie Google, IBM, Microsoft oder Amazon wollen CPUs für funktionierende Quantencomputer entwickeln. Auch Cisco will sich nun in diesem Technologiebereich engagieren. Im Gegensatz zu den anderen Unternehmen konzentriert sich Cisco aber nicht auf den Bau von Quantencomputern sondern auf deren Vernetzung. Gleichzeitig mit der Vorstellung eines eigenen Chips hat der Netzwerkriese auch die Gründung eines Quantenlaboratoriums in Kalifornien angekündigt.
Der nun vorgstellte Prototyp eines Netzwerkchip für Quantencomputer vereint laut Cisco traditionelle Netzwerktechnologie mit einem quantenmechanischen Phänomen. Im Chip werden demnach sogenannte "verschränkte" Paare von Photonen erzeugt und dann jeweils ein Photon an einen Computer geschickt.
Eine gewisse Zeit lang sollen die Empfänger diese verschränkten Photonen benützen können, um ohne jede Zeitverzögerung und über beliebige Distanzen miteinander kommunizieren zu können. Einfach formuliert: Wird ein bestimmter Zustand eines der beiden Photonen bestimmt, zum Beispiel der Spin, passt sich der Zustand des anderen sofort an, egal wo es ist. Die Begrenzung auf die Lichtgeschwindigkeit existiert dabei nicht. Diese von Albert Einstein "spukhaft" genannte Fernwirkung ist ein nachgewiesenes Phänomen der Quantenwelt.
Ihre Vernetzung bringt allerdings noch nicht viel, solange es keine kommerziell verwendbaren Quantencomputer gibt. Cisco hofft jedoch, dass es auch andere Märkte für seine Quantennetzwerktechnologie geben könnte.
Vijoy Pandey, Senior Vice President von Outshift, dem Innovations-Inkubator von Cisco, erklärte der Nachrichtenagentur 'Reuters', dass es eine ganze Reihe von Use-Cases geben könnte. Finanzunternehmen könnten die latenzfreie Kommunikation beispielsweise benutzen, um weltweit Transaktionen zu synchronisieren. Auch das Auffinden von Meteoriten könnte dadurch erleichtert werden. Für beide Anwendungen, so Pandey, müssten Uhren und die Zeitstempel von vielen Momentaufnahmen aus der ganzen Welt möglichst schnell synchronisiert werden.

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