Cloud-Geschäft wächst dank KI weiter

25. Februar 2025 um 08:00
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Google-Rechenzentrum in Dublin. Foto: Google

Getrieben vom KI-Boom investieren die Hyperscaler weiterhin Milliarden in ihre Systeme. Dabei wird es auch im laufenden Jahr bleiben.

Die grossen Anbieter von Public-Cloud-Dienstleistungen hatten sich zuletzt mit Investitionsversprechen in ihre Systeme quasi täglich übertroffen. AWS stellte 11 Milliarden US-Dollar in Aussicht, Microsoft 80 Milliarden, Google 75 Milliarden. Nun wäre parallel ein starkes Wachstum des Cloud-Geschäfts zu erwarten. Dem ist aber nicht so, sagen die Marktforscher von Canalys. Der Markt wachse kontinuierlich.
Vielmehr seien die Ausgaben für Cloud-Infrastrukturdienste im vergangenen Jahr um 20% auf 321,3 Milliarden US-Dollar gestiegen, heisst es in einer Mitteilung. Für das laufende Jahr erwartet Canalys, dass die weltweiten Ausgaben um 19% wachsen werden. Von einem dicken Plus kann also keine Rede sein.
Den Hauptgrund für die bisherigen und auch die neuerlichen Investitionen verorten die Marktforscher in der wachsenden Verbreitung von Künstlicher Intelligenz. Schon in der zweiten Jahreshälfte 2024 hätten die Cloud-Anbieter durchweg Gewinne mit ihren KI-Investitionen erzielt. Da sich der Wettbewerb im KI-Geschäft weiter verschärfe, planten die Hyperscaler weitere Investitionen, um die wachsende Nachfrage bedienen zu können.

Marktverhältnisse unverändert

Der Branchenprimus unter den Hyperscalern ist und bleibt AWS, konstatiert Canalys. Die Amazon-Tochtergesellschaft erreicht einen Marktanteil von 33%. Microsofts Azure-Cloud nutzt jeder fünfte Public-Cloud-Kunde (20%), Google Cloud knapp jeder zehnte (11%).
Den Angaben von Canalys zufolge wachse AWS ähnlich stark wie der Gesamtmarkt: 19%. Google und Microsoft hätten dagegen einen leichten Rückgang ihrer jährlichen Wachstumsraten hinnehmen müssen. Dies führen die Analysten auf die Regulierung des Marktes durch die Anbieter zurück. Da die Nachfrage nach KI das Angebot überstiegen habe, mussten die Kapazitäten beschränkt werden. Mit den neuerlichen Investitionen sollten sich solche Eingriffe künftig vermeiden lassen.

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