Matthew Prince, Mitgründer und CEO von Cloudflare. Foto: Flickr / Techcrunch / Noam Galai / Lizenz: CC BY 2.0
Cloudflare konnte in den ersten drei Monaten von 2025 ähnlich viele DDoS-Angriffe registrieren wie im gesamten Vorjahr. Auch grosse Angriffe wurden vermehrt beobachtet.
Der Internet-Dienstleister Cloudflare bietet Lösungen an, um Websites vor DDoS-Angriffen zu schützen. Dadurch erhält das Unternehmen einen genauen Einblick in den Traffic im Internet. Im DDoS Trends Report für das erste Quartal 2025 listet der Anbieter insgesamt 20,5 Millionen DDoS-Angriffe. Das sind in einem einzigen Quartal fast so viele Angriffe wie im gesamten Jahr 2024 zusammen. Im Jahresvergleich entspricht dies einem Anstieg von 358%.
Cloudflare selbst gehörte ebenfalls zu den Angegriffenen. Wie das Unternehmen in seinem Report schreibt, war die Infrastruktur von Cloudflare direkt von einer mehrwöchigen Multi-Vektor-Kampagne betroffen. "Von den 20,5 Millionen DDoS-Angriffen waren 16,8 Millionen auf der Netzwerkebene, von denen 6,6 Millionen direkt auf die Netzwerkinfrastruktur von Cloudflare abzielten", schreibt das Unternehmen.
DDoS-Angriffe pro Quartal. Grafik: Cloudflare
Der stärkste Treiber für die Zunahme waren Angriffe auf der Netzwerkebene, die in den letzten Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 509% zugenommen haben. Auch der Trend zu hyper-volumetrischen Angriffensetze sich unvermindert fort. So konnte Cloudflare mehr als 700 Angriffe registrieren, die Bandbreiten von 1 Terabit pro Sekunde (Tbps) oder Paketraten von 1 Milliarde Paketen pro Sekunde übertrafen.
Von diesen massiven Angriffen wurden im ersten Quartal des Jahres durchschnittlich acht pro Tag festgestellt. Damit verdoppelte sich die Gesamtzahl im Vergleich zum Vorquartal.
Neuer Rekord?
Erst kürzlich gab Matthew Prince, der CEO von Cloudflare, zudem auf X bekannt, dass das Unternehmen einen rekordverdächtigen DDoS-Angriff mit einer Spitzenleistung von 5,8 Tbps messen konnte. Der vorherige Rekord, der ebenfalls von Cloudflare gemeldet wurde, lag bei 5,6 Tbps. Dieser Angriff wurde einem Mirai-basierten Botnet mit 13'000 Geräten zugeschrieben.
Der jüngste Rekordangriff war laut Prince ein Testlauf, mit dem die Cyberkriminellen bewusst auf ihre eigene Infrastruktur abzielten, um die Leistungsfähigkeit ihres DDoS-Angriffs zu testen. Dabei deutete der CEO in den Kommentaren zu seinem Post an, dass am selben Tag ein noch grösserer DDoS-Angriff stattfand. Weitere Details dazu sollen aber erst noch folgen, versprach Prince.