

Adieu Nest GmbH: Innosolv und KMS gehen getrennte Wege
22. April 2020 um 13:03Die Nest GmbH wird aufgelöst, die ehemaligen Partner vertreiben ihre Gemeinde-Lösungen nun getrennt.
1996 hatten sich die beiden Softwarehersteller Innosolv und KMS zusammengetan und eine gemeinsame Tochtergesellschaft, die Neue Software Technologie Gemeinden GmbH oder kurz Nest GmbH gegründet, um ihre Lösungen für Städte und Gemeinden zu vertreiben. Das Gemeinschaftsunternehmen beschäftigte zwar kein Personal, war aber der offizielle Inhaber der Vertriebs- und Markenrechte der Lösungen sowie der Vertragspartner von Partnern und Kunden. Nach knapp 25 Jahren wird die Nest GmbH nun aber aufgelöst, wie Innosolv mitteilt.
Schon bisher haben KMS und Innosolv ihre jeweiligen Lösungen unabhängig voneinander gepflegt und weiterentwickelt. Das Krienser Unternehmen KMS war im Rahmen von Nest für die Steuerlösung zuständig, die Innosolv-Leute in St.Gallen für die Applikationen für Einwohnerdienste, Gebühren, Werke und Objekte. Nun gehen die beiden Unternehmen also auch beim Vertrieb getrennte Wege. Dies deutete sich schon Ende Februar an, als Innosolv eine Vertriebspartnerschaft mit Abraxas bekannt gab, bei der KMS nicht involviert war.
Die Trennung sei die Konsequenz eines Trends auf dem Markt, sagt Innosolv. In den letzten Jahren hätten immer mehr Kantone den Umgang mit den Steuern zentralisiert: Der Kanton stelle jeweils eine Standard-Lösung zur Verfügung, mit der die Gemeinden arbeiten müssen. Dieser Trend werde sich fortsetzen und das Gemeinschaftsunternehmen verliere deshalb seinen Zweck.
Für Kunden und Partner ändere sich deshalb aber kaum etwas, ausser, dass nun Städte und Gemeinden in der Deutschschweiz den Endbenutzer-Lizenzvertrag direkt mit Innosolv abschliessen würden, nicht mehr mit Nest. Entsprechend werden nun auch die Anwendergemeinden der KMS-Steuerlösung in den Kantonen BL, SO, TG, VS und ZH nun direkt Kunden des Krienser Unternehmens. Ansprechpartner bleiben aber die bisherigen Vertriebspartner. Diese werden wenn nötig ihre Kunden auch auf die Änderung beim Endbenutzer-Lizenzvertrag ansprechen, sagt Innosolv.
Ab 2021 werden sich zudem die Anwender der Innolsolv-Nest-Lösungen, zu denen auch die Lösung für Werke IS-E gehört, an neue Markennamen gewöhnen müssen. Wie diese lauten werden ist aber noch nicht bekannt. KMS wird dagegen weiterhin die Marke Nest verwenden.
Nest-Software ist laut den aktuellen Zahlen von Innosolv gegenwärtig bei 430 Städten und Gemeinden in der ganzen Schweiz im Einsatz, IS-E bei 500 Versorgern für Strom, Gas, Wasser, Fernwärme und Telekommunikation.
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