Das fälschungssichere Covid-Zertifikat für geimpfte, genesene und negativ getestete Personen wird verwaltungsintern realisiert. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) mit der Aufgabe betraut.
Im April hatte das BAG erklärt, aus 52 Bewerbern, die einen Vorschlag für eine technische Lösung für das Covid-Zertifikat eingereicht hatten,
2 Angebote vertieft zu prüfen. Dasjenige des BIT und eines des Lausanner IT-Dienstleisters Sicpa in Zusammenarbeit mit der Lausanner Elca Informatik.
Ausschlaggebend für die Wahl sei gewesen, dass die Lösung des BIT EU-kompatibel, sicher, und technisch schlank sei. Zudem werde der Quellcode offengelegt. Zur Verfügung stehen soll das Zertifikat bis Ende Juni, wie das BAG mitteilte.
Apotheken und Arztpraxen miteinbeziehen
Ihre Lösung sei sicher, alltagstauglich und rasch umsetzbar, weil sie auf bestehenden Software-Lösungen aufbaue, welche Impfzentren, Spitäler, Arztpraxen und Apotheken bereits nutzten. Somit könne sie innert Monatsfrist umgesetzt werden, so FMH und Pharmasuisse damals.
Arztpraxen, Apotheken, Spitäler und Impfzentren seien die zentralen Anlaufstellen für Covid-Impfungen und Tests sowie in Zukunft auch für Covid-Zertifikate, so das BAG. Es sei naheliegend und zweckmässig, dass diese Leistungserbringer auch Covid-Zertifikate herausgäben. Diejenigen Arztpraxen und Apotheken, die beispielsweise mit einer HIN-Lösung zur sicheren Identifizierung und Verwaltung von Patientendaten arbeiten, sollen dies über eine Schnittstelle weiterhin ohne Systemwechsel tun können.
Daten werden nicht zentral gespeichert
Bei der Umsetzung des Covid-Zertifikats würden weitere Stakeholder einbezogen, etwa Zertifikatsaussteller, Prüfstellen, Datenschutz- und Sicherheits-Fachleute, welche die Lösung prüfen. "Das Zertifikat muss benutzerfreundlich sein und sowohl in Papierform wie auch auf dem Smartphone einfach ausgestellt und rasch überprüft werden können", schreibt das BAG. Die Datensicherheit müsse sichergestellt sein, Personendaten würden nicht zentral gespeichert.
Neben der Kompatibilität mit dem "Digital Green Certificate" der EU beteilige sich die Schweiz zudem beim Projekt der Weltgesundheitsorganisation WHO für ein international anerkanntes "Smart Vaccination Certificate".
Mit dem Entscheid des BAG vom Freitag übernimmt das Finanzdepartement (EFD) die Projektverantwortung vom Innendepartement (EDI) für die technische Umsetzung des Covid-Zertifikats, wie es in der Mitteilung weiter heisst.