

Das sind die reichsten ICT-Schweizer
27. November 2020 um 12:59Wie jedes Jahr publiziert die 'Bilanz' ihre Liste der 300 reichsten Schweizer. Zu den Aufsteigern gehört Roland Brack.
Auf die Reichsten der Schweiz scheint die Corona-Krise kaum bis gar keine Auswirkungen zu haben. Zusammen kommen sie auf ein Vermögen von 707 Milliarden Franken. Das sind 5 Milliarden mehr als im Vorjahr. Zwar sei der Zuwachs mit 0,7% so mager ausgefallen wie seit zehn Jahren nicht mehr, schreibt die Zeitschrift 'Bilanz' im Editorial zur Liste, aber immerhin: Es ist ein neues Rekordhoch.
Hätte man jedoch dieselben 300 Personen und Familien wie letztes Jahr genommen, würde ein Minus von 15 Milliarden Franken resultieren. Eigentümer von Uhren-, Bier- oder Rohstoffunternehmen mussten zum Teil happige Abstriche verbuchen. Zu den Gewinnern gehören hingegen die Chemie- und Digital-Branche.
Angeführt wird die Liste von den Gebrüder Kamprad. Den im Kanton Waadt eingebürgerten Schweden gehört das Ikea-Imperium. Vermögen: 55 – 56 Milliarden Franken. Dahinter kommen die Familien Hoffman und Oeri mit 29 – 30 Milliarden, gefolgt von Gérard Wertheimer mit 25 – 26 Milliarden. Der Genfer besitzt unter anderem die Luxusmarke Chanel. Zu den Aufsteigern zählt auf Platz 5 die Familie Blocher, deren Vermögen ist seit 2019 um 4 Milliarden auf 15 – 16 Milliarden angewachsen.
Guillaume Pousaz.
Zu den Aufsteigern gehören auch zwei aus dem ICT-Sektor: Roland Brack und Guillaume Pousaz. Der Startup-Gründer Pousaz, mittlerweile in Dubai wohnhaft, verzeichnete einen Wertzuwachs von 3,5 auf 4,5 Milliarden. Pousaz besitzt 80% von Checkout.com, welches die Zahlungsabwicklung für Onlinehändler erledigt. Zu den Kunden gehören Netflix, Samsung und Revolut.
Neu in die Liste der 300 hat es Roland Brack geschafft. Der Gründer und Besitzer von Competec kommt demnach auf ein Vermögen von 450 – 500 Millionen. Würde Brack das Unternehmen an die Börse bringen, so die 'Bilanz', dürfte er mit einer sehr hohen Bewertung rechnen. Allerdings habe Brack das nicht vor. Sein Geld stecke er lieber in seine Firma.
Das sind die Top 11 der Milliardäre und Millionäre im Bereich "Digital":
- Patrick Dahl: 10 – 11 Milliarden. Der Wahlwalliser beherrscht den Telekom-Riesen Altice.
- Guillaume Pousaz: 4,5 Milliarden.
- Urs Hölzle: 1 – 1,5 Milliarden. Seit über 20 Jahren verantwortet der gebürtige Liestaler die technische Infrastruktur von Alphabet.
- Laura und Michael Paulus: 1 – 1,5 Milliarden. Laura Paulus ist die Tochter des Logitech-Gründers Daniel Borel. Doch ihr Vermögen verdankt sie vor allem ihrem Ehemann. Dieser hatte 2016 das Startup Assurance IQ gegründet, eine Onlineplattform zum Vertrieb von Versicherungen.
- Carsten Koerl: 1,5 – 2 Milliarden. Sein Unternehmen Sportradar bietet Spielstatistiken für Wetten an.
- Beat Curti: 700 – 800 Millionen, unter anderem Aktionär von Softwareone.
- Francisco Fernandez: 700 – 800 Millionen, Gründer von Avaloq.
- Daniel von Stockar: 500 – 600 Millionen, Mitgründer von Softwareone.
- René Gilli: 450 – 500 Millionen, Co-Gründer von Softwareone, an der er immer noch 7,8% der Aktien hält.
- Tej Tadi: 450 – 500 Millionen. Sein Startup Mindmaze hilft Schlaganfallpatienten mit Augmented Reality beim Rehabilitationsprozess.
- Roland Brack: 450 – 500 Millionen.
Loading
Steht Temenos vor Verkauf?
Im aktuellen Jahresbericht putzt sich der Schweizer Bankensoftware-Hersteller heraus – es gibt Übernahmegerüchte, unter anderem wird SAP genannt.
Due Diligence: Floating Robotics
In dieser Kolumne schreibt Ramon Forster regelmässig über Schweizer Tech-Startups. Heute unter der Lupe: Floating Robotics aus Zürich.
Schweizer ICT-Branche blickt verunsichert ins neue Quartal
Die ICT-Branche hat mit der geopolitischen Lage und der Inflation zu kämpfen. Insbesondere der Consulting-Bereich musste im Vergleich zum letzten Index einstecken.
Airbus will sich doch nicht an Atos beteiligen
Der Flugzeughersteller verzichtet auf eine Milliardenbeteiligung an der Security-Sparte Evidian von Atos. Die Aktien des gebeutelten IT-Unternehmens brechen ein.