

Homeoffice bringt organisatorische Herausforderungen
23. November 2021 um 16:01Auch nach mehr als einem Jahr Pandemiebekämpfung bleibt für Schweizer KMU das Homeoffice eine Herausforderung. Dies scheint sich auch auf die Cybersicherheit auszuwirken.
Schweizer KMU hätten während der Corona-Krise viel Flexibilität gezeigt, bilanziert Digitalswitzerland eine Umfrage zum Thema Homeoffice. Die Nutzung des Homeoffice habe sich seit Beginn der Krise verdoppelt. Dies zeigt die Befragung, die im Juni und Juli 2021 durchgeführt wurde – also kurz nachdem aus der Homeoffice-Pflicht eine Empfehlung wurde.
Gemäss der ersten Durchführung der Befragung im Jahr 2020 waren vor der Pandemie 10% der kleinen Unternehmen hauptsächlich im Homeoffice tätig. Nach dem ersten Lockdown waren es 16%.
Zeichnet sich eine Müdigkeit ab?
In der Vorjahresstudie 2020 war noch eine überwiegende Mehrheit der Meinung, dass zukünftig mindestens gleich viele Mitarbeitende im Homeoffice arbeiten würden wie während des ersten Lockdowns. Diese Einstellung hat sich nun deutlich geändert: Fast 40% gehen davon aus, dass künftig weniger Angestellte von Zuhause aus arbeiten werden als während der Pandemie. Hier dürfte die schlichte Dauer der Pandemie und der Massnahmen zur Bekämpfung eine Rolle spielen, heisst es in der Studie. Zu Beginn sei man vielleicht davon ausgegangen, dass die Situation nur ein paar Monate andauere.
Sowohl vergangenes wie auch dieses Jahr wurde danach gefragt, wie gut die Arbeit im Homeoffice gefällt. Der Mittelwert hat sich mit 3,7 von 5 nicht verändert. Allerdings zeigt der Jahresvergleich, dass sich die Meinungen akzentuieren. Die Werte sind im Vergleich zur Vorstudie vom mittleren, unbestimmten Skalenwert 3 nach unten oder nach oben gerutscht.
Soziale Faktoren als grösste Herausforderung
Die aktuelle Befragung bestätigt, was auch andere Studien zeigen: Die grössten Herausforderungen für die KMU im Homeoffice ist das Soziale. Dazu gehört die Stimmung, der Teamzusammenhalt sowie das Gefühl der Vereinsamung.
19% nannten aber auch technische Herausforderungen, wie den Daten- oder Telefonzugriff. Dies mag angesichts des Zeitpunkts der Befragung etwas überraschen – sie fand immerhin über ein Jahr nach dem ersten Lockdown statt. Als weitere Herausforderungen wurden Organisatorisches (17%), der Informationsfluss (14%) sowie die Beschaffung von Hardware (10%) genannt.
Grösseres Risiko eines Cyberangriffs
Die Herausforderungen im organisatorischen Bereich könnten sich auch punkto Cybersecurity bemerkbar machen, lässt die Befragung vermuten. Über ein Drittel der KMU gab an, bereits Opfer eines Angriffs geworden zu sein, der einen erheblichen Aufwand benötigte, um die Schäden zu beheben. Vor einem Jahr war es ein Viertel der Firmen, die das sagten.
Die technischen Massnahmen gegen Cyberangriffe würden zwar gut umgesetzt, heisst es in einer Mitteilung zur Studie. Aber bei den organisatorischen Massnahmen gebe es durchaus Potenzial, insbesondere bezüglich Sicherheitsaudits und Mitarbeiterschulungen.
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