

Huawei-Alarm: Die Smartphone-CPU gehen uns aus!
10. August 2020 um 13:49Und Qualcomm lobbyiert, weil der US-Chiphersteller Huawei gerne beliefern würde.
Bisher konnten die von Präsident Trump veranlassten Sanktionen und Lieferstopps das Geschäft des chinesischen Unternehmens Huawei nur unwesentlich beeinträchtigen, sowohl im Netzwerk-Equipment als auch im Smartphone-Bereich. Erst kürzlich hat Huawei sogar Samsung als grössten Smartphone-Hersteller der Welt abgelöst.
Laut einem Bericht von 'AP' vom 9.8. schlägt aber Huawei nun selbst Grossalarm für sein Smartphone-Geschäft. Laut Richard Yu, dem Chef des Consumer-Bereichs von Huawei, werde die Produktion der selbst entwickelten "Kirin"-CPUs, die Huawei in seinen neueren Smartphones verwendet, bald versiegen. Am 15. September werde man die Produktion von Kirin-Chips stoppen müssen, so Yu. Der Grund: Die Chips werden von Auftragsfertigern hergestellt, die dafür ihrerseits US-Technologie verwenden müssen.
Die US-Regierung hatte es US-Unternehmen letztes Jahr verboten, gewisse Komponenten und Technologien an Huawei zu liefern, wenn sie dafür keine Ausnahmebewilligung erhalten. Mitte Mai wurde die Schraube noch weiter angezogen: Nun werden Herstellern weltweit Sanktionen angedroht, wenn sie Huawei Komponenten liefern, zu deren Herstellung US-Technologie benützt wird. Laut Yu haben die Huawei-Lieferanten deshalb ab dem 15. Mai keine Bestellungen mehr angenommen. Deshalb sei die Nachschublage für Smartphone-Komponenten für Huawei generell sehr schlecht.
Die Frage ist aber wohl, ob Huawei nicht auch alternative Quellen für CPUs und deren Komponenten finden kann, um das US-Embargo zu umgehen
Qualcomm glaubt, dass dies für Huawei relativ einfach sei, zumindest für die 5G-Connectivity-Chips, die das US-Unternehmen gerne an Huawei liefern würde. Laut einem Bericht des 'Wall Street Journal' lobbyiert Qualcomm nun in Washington, um das Lieferverbot aufheben zu lassen. Durch das Verbot, so argumentiert der Halbleiterhersteller, werde man von einem 8-Milliarden-Dollar-Markt ausgeschlossen. Für ausländische Konkurrenten dagegen sei es ein leichtes, in die Bresche zu springen und sich diese Aufträge und Marktanteile zu sichern.
Dieser Markt, so muss man allerdings wohl einschränken, wird nur existieren, wenn es Huawei gelingt, sein grundlegendes CPU-Problem zu lösen.
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