Klara: Axon legt sich mit Bexio & Co. an

22. November 2016 um 15:33
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Die schweizerisch-vietnamesische Softwareschmiede Axon (Axon Ivy) lanciert kostenlose Business-Lösung für KMU.

Die schweizerisch-vietnamesische Softwareschmiede Axon (Axon Ivy) lanciert kostenlose Business-Lösung für KMU.
Gestern Nacht ging ein lange Zeit etwas geheimnisvolles Projekt online: Klara. Klara ist eine Online-Administrationslösung für KMU. Mit Klara können Kleinfirmen bis etwa 20 Mitarbeitende die Prozesse rund um die Mitarbeiteradministration abwickeln, Rechnungen stellen und Kundenkontakte verwalten.
Online-Lösungen für KMU gibt es einige, so die Stäfener Run my Accounts oder die mit recht viel Risikokapital aufgepolsterte Bexio.
Neuartig an Klara sind drei Dinge: Sämtliche Prozesse sollen durchgängig sein. So kann man mit Klara nicht nur eine neue Adresse eines Mitarbeitenden erfassen, sondern die Cloud-Lösung meldet diesen Prozess selbst an den richtigen Stellen wie Sozialversicherungen, Pensionskassen und mehr.
Zweitens ist Klara für User gratis. Geld verdienen wollen die Luzerner von Partnern wie Versicherungen und grossen Dienstleistern. Für diese soll sich die Sache trotzdem lohnen, denn sie reduzieren durch automatisierte, elektronische Prozesse ihre Administrationsaufwände.
Wirklich revolutionär ist aber, dass Klara durch Sprache gesteuert werden soll. Der unbedarfte Malermeister wird seinem Computer also "Rechnung schreiben" oder "Lohnausweise machen" sagen, anstatt sich durch Menus zu klicken.
Ein Produkt von Stefan Muffs Axon-Gruppe
Auf den Markt geworfen wird Klara von der Luzerner Axon-Gruppe. Um die Beteiligung von Dritten zu ermöglichen, wurde für Klara eine eigene Aktiengesellschaft, die Klara Business AG am Hauptsitz der Axon-Gruppe in Luzern gegründet.
An Klara arbeitet man seit längerem. Die Cloud-Lösung hätte ursprünglich zusammen mit Swisscom unter dem Namen Admino lanciert werden sollen.. Axon beschloss darauf, es auf eigene Faust zu versuchen. Man will aber durchaus Investoren finden, so Renato Stalder, der die kleine Firma leitet. Vorstellbar ist beispielsweise, dass Versicherungskonzerne, die als Partner einsteigen, auch eine Beteiligung möchten.
Finanzbuchhaltung und Treuhänder-Services ab nächstem Jahr
Noch hat Klara nur beschränkte Funktionalitäten. Die Stärke der Lösung liege noch in der Personaladministration, so Stalder. Das ist logisch, denn Axon besass einmal eine HR-Lösung (Xpert HRM, die sie im März 2015 verkaufte. Nächstes Jahr sollen Buchhaltungsfunktionen dazu kommen. Zudem will man, ähnlich wie dies Konkurrent Run my Accounts tut, auch eigene Treuhänder-Dienste wie etwa Jahresabschlüsse anbieten.
Klara baut auf der Business-Prozess-Management-Lösung Axon Ivy auf. Das Interface wurde bei der Axon-Tochter in Vietnam programmiert.
Multiplikatoren dringend gesucht
Soll die Axon-Gruppe mit Klara Erfolg haben, so braucht sie Multiplikatoren. Dies sieht auch Stalder so. Vorstellbar sind Versicherungen und Pensionskassen, die den administrativen Aufwand mit Klara-Kunden reduzieren können. Aber auch Verbände wären natürlich praktische Partner.
Da es heute noch keine Partner gibt, produziert Klara heute Briefe, die an Versicherungen und Pensionskassen gesandt werden, wenn ein User einen Vorgang erfasst. Diese verursachen bürokratischen Aufwand. Genau damit wollen die Leute rund um Stalder den potentiellen Partnern dann das Rationalisierungspotential aufzeigen.
Bis in drei Jahren will Stalder rund 10'000 Firmen bis 20 Mitarbeitende für Klara gewonnen haben. (hc)

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