

Micro Focus will Suse an Investmentfonds verkaufen
2. Juli 2018 um 11:04
Nach 15 Jahren soll Suse wieder ganz eigenständig werden.
Nach 15 Jahren soll Suse wieder ganz eigenständig werden.
Der Linux-Distributor Suse wechselt wieder einmal den Besitzer. Das Investmentunternehmen EQT, genauer gesagt dessen Fonds Nummer VIII, hat sich mit dem Verwaltungsrat von Micro Focus über eine Übernahme des Linux-Distributors Suse geeinigt. Der Kaufpreis soll 2,535 Milliarden Dollar betragen. Der Deal muss aber noch von den Micro-Focus-Aktionären abgesegnet werden.
Suse beschäftigte per Oktober 2017 rund 1400 Mitarbeitende und verzeichnete einen Umsatz von 320 Millionen Dollar.
Micro Focus kann sich damit über einen schönen Verkaufsgewinn freuen. Das damals noch auf Mainframe-Modernisierung und Cobol-Software spezialisierte englische Unternehmen, das sein Portfolio seither stark ausgebaut hat, hatte 2014 die gesamte Attachmate Gruppe, zu der auch Suse gehörte, für 1,2 Milliarden Dollar gekauft. Zu Attachmate gehörten auch noch NetIQ und Novell.
Attachmate hatte seinerseits vier Jahre zuvor Novell geschluckt. Novell hatte Suse 2003, elf Jahre nach der Gründung des ursprünglich deutschen Unternehmens, für 210 Millionen Dollar übernommen.
Der gestiegene Kaufpreis deutet an, dass Suse seither trotz wechselnder Besitzer um einiges wachsen konnte. EQT lobt denn auch, dass Suse von Micro Focus auf einen starken Wachstumskurs gebracht worden sei.
Einer der grossen Vorteile des neuerlichen Besitzerwechsels soll aber nun sein, dass Suse wieder als voll unabhängiges Unternehmen agieren werde. Das Management rund um CEO Nils Brauckmann soll dabei beibehalten werden. Für weiteres Wachstum sollen sowohl Übernahmen als auch organisches Wachstum sorgen, so EQT. Hauptziel sei es, das Produktportfolio von Suse weiter auszubauen und insbesondere das Cloud-Business zu stärken.
EQT verwaltet ein Vermögen von rund 50 Milliarden Dollar und hat weltweit in rund 80 Unternehmen aus vielen Branchen investiert, darunter auch einige aus dem IT-Bereich. Vor rund einem Jahr hat EQT den Schweizer Security-Dienstleister Open Systems übernommen. (hjm)
Loading
IT-Prominenz fordert Denkpause für KI-Entwicklung
Das KI-Wettrüsten spitzt sich immer mehr zu. In einem offenen Brief fordern Experten aus der Tech-Industrie Regulierungen, bevor es zu spät ist.
Rackspace streicht Stellen
In "unsicheren Zeiten" müsse die Kostenstruktur angepasst werden, erklärt Rackspace. Der auch in der Schweiz präsente Cloud-Provider entlässt 4% der Belegschaft weltweit.
Airbus will sich doch nicht an Atos beteiligen
Der Flugzeughersteller verzichtet auf eine Milliardenbeteiligung an der Security-Sparte Evidian von Atos. Die Aktien des gebeutelten IT-Unternehmens brechen ein.
USA verbieten sich teilweise den Einsatz von Spyware
Präsident Joe Biden hat seiner Regierung den Einsatz von "kommerzieller Spyware" verboten. Mit diesem Wortlaut lassen sich die USA eine Hintertür offen.