Postfinance und Swissquote lancieren eine gemeinsame Finanz-App und geizen zum Launch nicht mit Meilenstein-Rhetorik: In der Mobile-Banking-Geschichte beginne nun, mit der Enthüllung der App Yuh, eine neue Zeitrechnung, leiten die Partner die "Revolution" ein. In nüchterne Sprache übersetzt: Die beiden Banken haben eine Neobank-Applikation entwickelt, in der man bezahlen, sparen und investieren kann.
Angekündigt war dies schon länger.
Damit
stossen sie in einen recht lebendigen Markt vor: Mittlerweile gibt es von der
Credit Suisse das Angebot CSX und von der
Bank Cler Zak, zudem die beiden Schweizer Anbieter
Neon und
Yapeal sowie internationale Player. Neu ist hierzulande aber die Kombination aus Neobankkonto und integriertem Trading mit rund 100 populären Aktien sowie mit Kryptowährungen.
"Mit Yuh legen wir ihnen die ganze Finanzwelt in die Hand. Alle sollen frei entscheiden können, wann, wo und wie sie ihr Geld managen wollen", heisst es von Markus Schwab, CEO von Yuh, in der Mitteilung. Schwab kommt von der Postfinance, wo er 18 Jahre gearbeitet hat und zuletzt Chef des Digital First Banking war.
Interessant klingen die Konditionen, die die Partner versprechen: "Keine Gebühren wo immer möglich und tiefe Gebühren, falls welche anfallen müssen – und dabei jederzeit volle Transparenz". Kontoführung, Zahlungen, P2P-Überweisungen sowie die Debitkarte seien kostenlos, für den Kauf und Verkauf von Aktien oder Kryptowährungen sollen tiefe Gebühren erhoben werden. Diese sollen transparent ausgewiesen sein, heisst es in einer Mitteilung.
Der Vergleichsdienst Moneyland hat das Angebot beurteilt und kommt zum Schluss, dass die Konditionen für Privatkonto und Debitkarte günstiger als die klassischen Angebote seien, etwa vergleichbar mit Neon und CSX. Ähnlich sieht es beim bargeldlosen Bezahlen aus. Beim Trading richte man sich offenbar eher an Anfänger, da es vor allem für kleinere Beträge günstig sei, wie man der Mitteilung von Moneyland entnehmen kann.
Mit Yuh kann man nicht nur in Aktien sowie Bitcoin und Co. investieren, die App kommt auch mit einer eigenen Kryptowährung daher: Wer ein Konto eröffnet und 500 Franken einzahlt, soll kostenlos 500 sogenannte Swissqoins erhalten, die man dann mit Aktivitäten in der App vermehren kann. Yuh will einen "Teil des Umsatzes" einzahlen und so den Wert der Swissqoins steigern, wie es heisst. Swissqoins basieren auf Ethereum und sind näher betrachtet Token eines Loyalitätsprogramms, die innerhalb der App gehandelt werden können.