Schafft Google nun die Cookies ab?

26. Januar 2021 um 15:35
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Der Konzern verspricht mehr Privatsphäre im Internet und treibt das Projekt "Privacy Sandbox" voran.

Google will nach eigenem Bekunden Cookie-basierte personalisierte Werbung ersetzen. Natürlich nicht das Ad-Targeting selbst, die wichtigste Einnahmequelle des Konzerns, stattdessen sollen Cookies von Drittanbietern aus Chrome verschwinden. An deren Stelle könnte eine neue API namens Federated Learning of Cohorts (FLoC) eingesetzt werden. Erste Tests seien erfolgreich verlaufen, schreibt Google in einem Blogpost.
Cookies sammeln Daten von Internetusern, die diese beim Surfen hinterlassen. Die Daten können dann an Drittanbieter verkauft oder für personalisierte Werbung benutzt werden. Lange waren Cookies die beliebteste Methode, um an die Daten zu kommen, das Online-Werbe-Ökosystem ist darauf aufgebaut.
Seit längerem machen Cookies aber wegen Datenschutzbedenken von sich Reden. Im Frühling 2019, ein Jahr nach Einführung der DSGVO, zeigte eine Auswertung, dass sie häufig zu Verstössen gegen die Datenschutz-Regelung führen. In Safari und Firefox werden Cookies von Drittanbietern bereits standardmässig entfernt. Google hat schon vor einem Jahr angekündigt, nachzuziehen.
FLoC soll die Funktion von Cookies eleganter lösen: Mittels Machine Learning sollen Benutzerdaten analysiert, dann aber bicht einem Individuum sondern einer Übergruppe, einer "Kohorte", zugeordnet werden. Das Versprechen: Die Browserdaten würden nicht geteilt, stattdessen würden die Daten der Kohorte weitergegeben, in der die individuellen Daten stecken. Diese anonymisierten Gruppen-Daten würden genutzt, um personalisiert zu werben. Das soll ähnlich effektiv sein wie Cookies, verspricht Google.
FLoC ist Teil eines grösseren Google-Projekts namens "Privacy Sandbox", das die Privatsphäre im Internet verbessern soll. In dessen Rahmen werden weitere Alternativen zu Cookies getestet, Google schreibt von insgesamt über 30 Vorschlägen für bessere Privatsphäre. Ab Chrome 90, der im April gelauncht werde, könne man Privacy Sandbox ein- und ausschalten, so Google.

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