Im sogenannten Novemberbrief hat der Zürcher Stadtrat Nachträge zum Budget 2022 beschlossen. Er beantragt für verschiedene Stellen frisches Geld in der Höhe von insgesamt 27,3 Millionen Franken. Das budgetierte Defizit erhöht sich damit um 14,6 Millionen auf 173 Millionen Franken.
Ein grosser Teil der Nachträge ist für die IT vorgesehen. Aufgrund weltweiter Lieferengpässe würden mehrere für 2021 terminierte Bestellungen von IT-Hardware (PC, Monitore, Server) im Umfang von 1,9 Millionen Franken nicht wie geplant im Jahr 2021, sondern voraussichtlich erst 2022 geliefert werden. Noch mehr, nämlich insgesamt zusätzliche 9,2 Millionen, sieht der Stadtrat für einen Ausbau der IT-Sicherheit vor.
Zusätzliche Systeme und Personal für das SOC
Die sich verschärfende Bedrohungslage im Cybersecurity-Umfeld würden zusätzliche Massnahmen erfordern, so der Stadtrat. Für Ausgaben und neue Stellen bei Organisation Informatik Zürich (OIZ) beantragt er deshalb 3,5 Millionen Franken.
Weitere 5,7 Millionen Franken sind für die Erweiterung des zentralen Security Operation Centers (SOC) und die Implementierung ergänzender Instrumente im Bereich Informationssicherheit vorgesehen.
Seit 2018 betreibe die Stadt Zürich als eine der ersten Verwaltungen schweizweit ein SOC, erklärt das OIZ auf Anfrage von inside-it.ch. "Aufgrund der allgemeinen Bedrohungslage ist es notwendig, das SOC zu erweitern. Dazu werden zusätzliche Systeme aufgebaut und das Team von Spezialistinnen und Spezialisten vergrössert." Detailliertere Informationen zu den einzelnen Massnahmen könne das OIZ aus Sicherheitsüberlegungen nicht kommunizieren.
Auch zusätzliches Personal für "Digi +"
Bereits im ursprünglichen, im September 2021 vorgelegten, Budget 2022 waren höhere Ausgaben für die IT vorgesehen. So steigt etwa der Personalaufwand mit der Schaffung von 14,5 Stellen zur Umsetzung des Digitalisierungsprogramms "Digi +", die auf 5 Jahre befristetet sind.
Auch der "Informatik-Nutzungsaufwand" steigt von 4,7 auf 13,8 Millionen Franken. Im Rahmen der durch den Stadtrat bewilligten Weiterentwicklung des städtischen IT-Büro-Arbeitsplatzes (Sibap) würden vermehrt Cloud-Services eingesetzt, heisst es dazu im Budget. "Im Gegenzug entfallen bisherige Lizenzkosten. Zudem erhalten rund 6000 Mitarbeitende, welche bisher keinen oder nur einen limitierten Zugriff hatten, neu Zugang zur IT der Stadt." Auch im SAP-Umfeld würden vermehrt Cloud-Services eingesetzt.