Uni Zürich und Procivis lancieren E-Voting-Projekt auf Blockchain-Basis

26. September 2017 um 08:50
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Gibt es ein sicheres E-Voting, wann soll es in der Schweiz kommen und worauf soll dieses basieren? Dies ist im Moment politisch umstritten und mehrere Player tummeln sich im neuen Schweizer Markt.

Gibt es ein sicheres E-Voting, wann soll es in der Schweiz kommen und worauf soll dieses basieren? Dies ist im Moment politisch umstritten und mehrere Player tummeln sich im neuen Schweizer Markt.
Einer davon ist das Startup Procivis, das seit einigen Monaten E-Voting auf Blockchain-Basis in der Schweiz etablieren will. Das neueste Projekt von Procivis: Eine E-Voting-Plattform, welche man mit dem Institut für Informatik der Universität Zürich (IFI) entwickeln will. Dies geben die Partner heute bekannt.
Die Anforderungen an das System, welches die Blockchain-Technologie von Ethereum nutzen soll: Eine durchgängig elektronische Stimmabgabe, von der Information der Stimmbürger bis hin zur Auswertung des Stimm- beziehungsweise Wahlresultats.
Dabei will man auf Vorarbeiten von Procivis aufbauen, für die Registrierung der Wählenden kommt die von Procivis entwickelte Plattform für die Ausgabe und Verwaltung elektronischer Identitäten namens "eID+" zum Einsatz. Die Plattform könne E-IDs sicher verwalten, so das Startup vor einigen Monaten. Es läuft ein Pilotprojekt mit dem Kanton Schaffhausen, das auf der Beta-Version basiert.
Das nun angekündigte Projekt soll bereits im Frühling 2018 seine Feuertaufe erleben, es ist angedacht, es bei internen Wahlen an der Universität Zürich versuchsweise einzusetzen.
Thomas Bocek, Leiter des Bereichs „P2P and Distributed Systems" in der Communication Systems Group (CSG) am IFI, ist seitens der Universität für das Projekt verantwortlich. Er äussert sich in der Mitteilung erfreut und vorsichtig zugleich: "E-Voting auf Basis der Blockchain-Technologie erhöht einerseits die Transparenz und ist andererseits technisch sehr anspruchsvoll. Gerade deshalb ist es ein sehr interessantes Gebiet, und wir freuen uns auf dieses spannende Projekt."
Läuft alles wie aktuell geplant, so wird die Plattform anschliessend mit einer Open-Source-Lizenz bereitgestellt, wie dies auch beim E-Voting-Produkt des Kantons Genf seit längerem angekündigt ist.
Procivis wurde im Herbst 2016 vom Ex-Banker Daniel Gasteiger gegründet und will den neuen Schweizer Markt "E-Government as a Service" von der Zürcher Bahnhofstrasse aus erobern. (mag)

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