"Der DEA öffnet Türen für Kooperationen und Investoren"

26. März 2025 um 08:43
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Carol Lechner ist seit 2007 bei SwissICT tätig. Foto: SwissICT / Go4gold

Carol Lechner gibt im Interview Einblicke hinter die Kulissen des Digital Economy Awards und hat Tipps für erfolgreiche Bewerbungen.

2008 hat Carol Lechner, bei SwissICT unter anderem für das Event­management zuständig, zum ersten Mal einen SwissICT-Award organisiert – damals noch im Verkehrshaus Luzern und "ohne Brimborium", wie sie im Interview mit inside-it.ch sagte. Über die Jahre hat sich der Award gewandelt. Der Anlass wurde grösser und fand im KKL Luzern statt. Seit 2018 gibt es ein neues Format, eine neue Location und den neuen Namen Digital Economy Award (DEA). Auch wenn sie nicht mehr alles selbst organisiert, laufen die Fäden der Award Night noch immer bei ihr zusammen. Carol Lechner ist damit wichtige Ansprechperson für Teilnehmende, Finalistinnen und Finalisten, Partner und Gäste. Im Gespräch mit inside-it.ch gewährt sie einen Blick hinter die Kulissen des DEA und gibt Tipps für erfolgreiche Bewerbungen.
Für viele Personen rund um den Digital Economy Award sind Sie die wichtigste Kontaktperson. Wie verstehen Sie Ihre Rolle? Ich sehe mich als Bindeglied zwischen den Bewerbern, der Eventagentur, unseren Partnern und unserem gesamten Team. Mir ist eine transparente Kommunikation sehr wichtig. Das ermöglicht mir alle Beteiligten gut zu unterstützen und so kann sichergestellt werden, dass der gesamte Prozess reibungslos verläuft. Besonders wichtig ist mir, dass unsere Bewerberinnen und Bewerber das Award-Jahr positiv erleben und wir dadurch auch immer qualitativ hochwertige Bewerbungen erhalten.
"Nach dem Award ist vor dem Award." Wie lange nach der Gala-Night warten Sie damit, über die nächste Ausgabe nachzudenken? Zwischen der Gala-Nacht und dem Nachdenken über die nächste Ausgabe liegt erst einmal ein Rückblick. Wir geben uns maximal zwei Wochen Zeit, um im Team zu reflektieren, was gut gelaufen ist und wo es Verbesserungs­potenzial gibt. Noch im alten Jahr werden die ersten Leitplanken für den nächsten Award gesetzt.
Welche Rückmeldungen aus dem letzten Jahr nehmen Sie mit in die Ausgabe 2025? Unsere Gäste haben den Wunsch geäussert, dass sie gerne mehr Zeit fürs Networking hätten. Das haben wir eingehend geprüft und einzelne Kategorien noch etwas gestrafft. Mit zusätzlichen Optimierungen verschaffen wir weitere Luft, um mehr Raum fürs Networking zu bieten.
Jetzt ist die Bewerbungsphase für die Awards 2025 gestartet. Ist das für Sie eine intensive Zeit? Sehr intensiv ist die Phase, bis wir an diesem Punkt sind. So müssen beispielsweise sämtliche Jurymitglieder koordiniert werden, was unseren Geschäftsführer Christian Hunziker als Juryverantwortlichen fordert. Ebenfalls laufen derzeit viele Gespräche mit bestehenden und potenziell neuen Partnern in der Akquise. Zeit zum Durchatmen bleibt uns dann, wenn wir unsere finanziellen und organisatorischen Ziele erreicht haben.
Bewerberinnen und Bewerber können ab sofort Projekte einreichen. Wie geht es danach für sie weiter? Die Bewerbungen werden an die Jurymitglieder weitergeleitet. Ende Juli erfahren die Bewerberinnen und Bewerber, ob sie es auf die Shortlist geschafft haben. Der nächste Schritt sind die Jury-Tage Ende August, an denen die Kandidaten ihre Projekte präsentieren können. In manchen Award-Kategorien besuchen die Jurymitglieder die Unternehmen noch vor Ort. Anfang September findet der Finalistenevent statt und die Bewerberinnen und Bewerber erfahren, wer beim Final am 13. November im Hallenstadion Zürich auf der Bühne steht.
Über die Jahre haben Sie viele Bewerbungen gesehen. Welche Tipps haben Sie? Was ich immer betone: "Bleiben Sie authentisch! Zeigen Sie in Ihrer Bewerbung, was Sie von anderen unterscheidet. Kommunizieren Sie klar, warum Ihr Projekt etwas Besonderes ist." Es geht nicht ausschliesslich um die Technologie, sondern auch um den Impact – sei es auf die Gesellschaft, den Markt oder die Kunden.

Jetzt für den Digital Economy Award 2025 bewerben

Ab sofort ist die Bewerbungsphase für die diesjährige Ausgabe des Digital Economy Awards eröffnet. Bis zum 15. Mai 2025 können sich Unternehmen, Organisationen sowie digitale Vorreiterinnen und Vorreiter für eine der begehrten Trophäen bewerben.

Gab es in der Vergangenheit Projekte, die Sie besonders beeindruckt haben? Es gibt nicht ein einzelnes Projekt oder eine Person. Sie begeistern mich alle immer wieder. Besonders hervorheben möchte ich aber die jungen Menschen aus der Kategorie "Next Gen Hero", die am Award-Abend einen Live-Auftritt vor Fachpublikum haben. Das braucht viel Mut und es ist fantastisch zu sehen, wie gut sie das meistern.
Bemerkenswert finde ich auch, wie Unternehmen sich digital transformieren und gleichzeitig gesellschaftliche und ökologische Werte berücksichtigen. Das zeigt mir, dass digitale Innovation in ganz vielen Bereichen positive Veränderungen bewirken kann.
Wie wirkt sich der DEA auf die Siegerinnen und Sieger aus? Ich erhalte sehr viel positives Feedback. Der Award wirkt als Türöffner für Kooperationen und Investoren, schafft Kundenvertrauen und erhöht die Sichtbarkeit der Unternehmen. Selbst Finalistinnen und Finalisten, besonders in den Kategorien "Next Gen Hero" und "Next Global Hot Thing", profitieren vom Prozess und haben dadurch wichtige Kontakte knüpfen können.
Was ist Ihr Lieblingsmoment am Gala-Abend? Mein Gänsehaut-Moment ist, wenn die Sieger verkündet werden. Nicht dann, wenn sie auf der Bühne stehen, sondern dann, wenn sie an ihrem Tisch sitzen und es erfahren. Das ist einer der schönsten Momente, wenn sie sich alle umarmen, sich freuen, stolz sind und gemeinsam nach vorne gehen.
Welchen Herausforderungen begegnen Sie jedes Jahr? Die Gäste, Partner und Tischpartner im Hallenstadion gut zu platzieren. Ich möchte, dass jeder am Ende sagt: "Ich hatte gute Leute an meinem Tisch, und mein Tisch war gut positioniert." Ich überlege, wer von wem profitieren könnte und welches Netzwerk für wen interessant sein könnte.
Eine weitere Herausforderung ist das Zeitmanagement. Wir möchten nicht überziehen, aber es soll auch niemand zu kurz kommen.
Gab es schon einmal eine echte Krise hinter den Kulissen? Mit gutem Gewissen kann ich sagen: Nein, auch dank der professionellen Unterstützung durch unsere Eventagentur MJM. Natürlich gibt es immer wieder hektische Momente und Last-Minute-Aktionen. Wenn jemand nicht zur Hauptprobe erscheint oder ein Laudator mehrmals im Saal aufgerufen werden muss, weil er gerade austreten musste. Dann schlägt mein Puls schon mal ein wenig höher.
Abschliessend noch die Frage: Was bringt die Zukunft für den Digital Economy Award? Ich wünsche mir, dass der Award die zentrale Plattform und ein bedeutender Networking-Event für den ICT-Sektor bleibt und dass weiterhin innovative Projekte eingereicht werden. Zudem möchten wir wachsen. Mein persönliches Ziel: Der Gala-Abend soll in der Branche als ein "Muss" gelten, bei dem man nicht fehlen darf.
Interessenbindung: Das Interview wurde im Rahmen einer Medienpartnerschaft zwischen Inside IT und dem Digital Economy Award geführt.

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