Das kürzlich veröffentlichte Buch
"Floppy Disk Fever" von Niek Hilkman und Thomas Walskaar beschäftigt sich mit dem "merkwürdigen Leben nach dem Tod" der Floppy Disks. Diese Wechseldatenträger hatten ihre hohe Zeit in den 80er- und 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Das Buch beinhaltet Interviews mit Menschen, die sich auch heute noch mit Floppy Disks beschäftigen und mit ihnen hantieren, 10 Jahre nachdem Sony als letzter Hersteller die Produktion von Floppies eingestellt hat.
The Last Man Standing
Unter den Interview-Partnern befindet sich auch Tom Persky, der sich selbst als "The last man standing" im Floppy-Business bezeichnet. Sein Unternehmen, Floppydisk.com, handelt weiterhin mit den alten Datenträgern. Seine wichtigsten Abnehmer, so Persky, seien Stickereien, weil viele von deren Maschinen weiterhin via Floppies mit neuen Designs programmiert werden müssen.
Ein weiterer grosser Kundenbereich für Persky sind Airlines. "Ich denke, dass gegenwärtig die Hälfte aller Flugzeuge weltweit älter als 20 Jahre sind und immer noch Floppy Disks in ihrer Bordelektronik verwenden.''
Weitere Abnehmer findet Persky im medizinischen Bereich, wo mancherorts Daten ebenfalls immer noch via Floppy transferiert werden müssen.
Persky verkauft keine gebrauchten Disketten. Vor 10 Jahren hatte er offenbar einen Geistesblitz und sicherte sich einige Millionen der letzten Floppies, die damals hergestellt wurden. Eine weitere Quelle für etwas Nachschub sind Organisationen, die ihre Lager aufräumen und dabei übriggebliebene Kisten mit unbenutzten Disketten finden.
Trotzdem gehen die Vorräte von Floppydisk.com nun langsam zur Neige. Persky schätzt, dass sie beim jetzigen Verkaufstempo noch etwa 4 Jahre lang ausreichen werden. Und dann wäre auch Schluss mit dem "Last Man Standing" im Floppy-Business