Die Deutsche Marine will ihre rund 30 Jahre alten Fregatten der Brandenburg-Klasse modernisieren. Damit will sie auch die in die Jahre gekommenen 8-Zoll-Diskettenlaufwerke ersetzen. Dies geht aus einer Ausschreibung hervor, berichtet der
'Spiegel' mit Berufung auf die Branchenplattform 'Augen geradeaus'.
Demnach wurde die Fregatte, die auf die U-Boot-Jagd spezialisiert sind, Mitte der 1990er Jahren in Betrieb genommen. Zum von der Bundeswehr ausgeschriebenen Auftrag gehört die "Entwicklung und Integration an Bord eines emulierenden Speichersystems zum Ersatz der Floppy Disk Einheit". Laut 'Spiegel' soll die Modernisierung 2025 abgeschlossen sein.
Als die Schiffe in Dienst gestellt wurden, waren Acht-Zoll-Disketten im militärischen Bereich üblich. Die US-Armee hatte vor wenigen Jahren ein ähnliches Projekt abgeschlossen.
Bis dahin hätte ein US-Präsident, der die Autorisierung zu einem Atomwaffen-Start geben wollte, eine 8-Zoll-Floppy aus den Siebzigerjahren in ein entsprechendes Laufwerk schieben müssen.
Auch Japan will Floppy Disks loswerden
Aktuell beschäftigt sich auch Japan mit der Ablösung der Disketten. Dort waren mehrere Gesetzesänderungen nötig, denn Vorschriften sahen vor, dass Dokumente bei der Regierung auf diesen veralteten Speichermedien eingereicht werden. Wie
'BBC' schreibt, war das Land einst ein Vorreiter in Sachen Digitalisierung, habe aber die Modernisierung verschlafen. Entsprechend seien neben den Floppy Disks auch Faxgeräte am Arbeitsplatz noch weit verbreitet. Eine 2021 gegründete Agentur soll die Digitalisierung nun vorantreiben.
Vor
über 50 Jahren, 1971, verkaufte IBM erstmals Computer mit Floppy Disks. Die Wechseldatenträger prägten die PC-Kinderjahre und waren in den 80er-Jahren allgegenwärtig und auch in den 90ern noch weit verbreitet. Ein 2022 veröffentlichte Buch "Floppy Disk Fever" beschäftigt sich mit dem "merkwürdigen Leben nach dem Tod" der Wechseldatenträger. Einen kleinen Einblick
gibt es bei inside-it.ch.