Deutschland erhält den ersten europäischen Exascale-Supercomputer

16. Juni 2022 um 09:56
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Fotos von Jupiter gibt es noch nicht. Dies ist der ebenfalls in Jülich stehende Juwels, der gegenwärtig schnellste Supercomputer in Deutschland.

"Jupiter" soll im kommenden Jahr in Betrieb genommen werden.

Die USA hat bereits einen ersten Supercomputer, der eine Leistung von über 1 Exaflops aufweist. Aber auch in Europa soll bald ein sogenannter Exascale-Computer, der eine ähnliche Leistung haben wird, in Betrieb gehen. Wie das European High Performance Computing Joint Undertaking (EuroHPC JU) bekannt gegeben hat, soll der "Jupiter" genannte erste europäische Computer dieser Leistungsklasse im Forschungszentrum Jülich in Deutschland gebaut werden und im kommenden Jahr in Betrieb gehen.
Welche Prozessoren, GPUs usw. in diesem Rechner verbaut werden, wurde noch nicht bekannt gegeben. Laut dem EuroHPC JU soll er eine modulare Architektur aufweisen, sodass er später problemlos aufgerüstet werden kann. Bei diesen Aufrüstungen soll es zudem nicht nur um mehr klassische Rechenleistung gehen. Möglicherweise, berichtet 'The Register', sollen auch auf Quantencomputing oder der neuromorphischen Technologie beruhende Module integriert werden. Dies könne Benutzern ganze neue Möglichkeiten für neuartige Anwendungen geben.
1 Exaflops bedeutet eine Rechenleistung von einer Trillion beziehungsweise einer Milliarde Milliarden Fliesskommaoperationen pro Sekunde.
Jupiter soll rund 500 Millionen Euro kosten. Die Hälfte davon wird das EuroHPC JU tragen. Der Rest wird vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie vom Bundesland Nordrhein-Westfalen, wo sich Jülich befindet, finanziert.
Das EuroHPC JU hat gleichzeitig bekannt gegeben, dass es auch noch vier weitere europäische Supercomputer mitfinanzieren wird. Diese sollen Leistungen im Petaflops-Bereich bis nahe an den Exascale-Bereich aufweisen. Sie werden in Griechenland, Irland, Polen und Ungarn betrieben werden.
Das 2018 gegründete European High Performance Computing Joint Undertaking ist eine Public-Private-Partnerschaft, welche die Installation von Supercomputern in der EU fördern soll, damit der Abstand zu den USA und anderen Ländern in diesem Bereich nicht zu gross wird. Die Kosten werden dabei jeweils von der EU und einzelnen Mitgliedstaaten gemeinsam übernommen. In den letzten Jahren hat das Joint Undertaking bereits 7 weitere Supercomputer mitfinanziert.

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