Die Löhne in der ICT-Branche steigen

2. September 2024 um 09:48
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Foto: Unsplash+

Verglichen mit dem Vorjahr lassen sich in der ICT-Branche im Schnitt 2200 Franken mehr verdienen. Es gibt aber auch Ausnahmen.

ICT-Fachkräfte sind auf dem Schweizer Arbeitsmarkt gesucht. Die jährliche Salärstudie von SwissICT zeigt, wie sich dies auf den Lohn und die Anstellungs­bedingungen auswirkt: "Mit Blick auf die Saläre 2023 und 2024 – ohne In­fla­tions­bereinigung per Stichtag am 1. Mai – wird eine erneute Steigerung ersichtlich", schreibt der Branchenverband in einer Mitteilung zur Veröffentlichung.
Gemäss SwissICT ist das Basissalär über fast alle Berufe und Kompetenzstufen gestiegen. Die Zunahme lag verteilt über den gesamten Sektor bei 1,7%, was rund 2200 Schweizer Franken pro Jahr entspricht. Besondere Nutzniesser sind 2024 laut der Studie Product Manager (+6,6%), das höhere Management (+5,2%) und Applikationsentwicklerinnen und -entwickler (+4%).
Zunahme der Medianlöhne seit 2013. Grafik: SwissICT
Abstriche mussten laut der Erhebung die Führungsetagen machen: Auf der obersten Managementstufe kam es im Vergleich zum Vorjahr beim Basissalär zu einem Rückgang von 4,9%, in absoluten Zahlen sind das rund 12'200 Franken. Ebenfalls zu den Verlierern zählen Berufe wie ICT-Service-Manager auf Expert-Level (-2,6%) und Scrum Master (-2,3%) im unteren Management.

Nicht nur der Lohn entscheidet

Neben dem Salär wurde auch nach den Arbeitsbedingungen gefragt. "Bis zu einem gewissen Punkt ist der Lohn ein wichtiges Thema bei Angestellten. Nach dieser Schwelle werden Faktoren zentraler, die auf Bedürfnisse von Mitarbeitenden eingehen", erklärt Cornelia Ammon von SwissICT.
So wurden im Report neu auch Daten zu Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub, unbezahlten Ferien und Workation erhoben. Hier zeigt sich die ICT-Branche eher grosszügig: Fast die Hälfte der Befragten hat einen Mutterschafts- oder Vaterschaftsurlaub, der über das gesetzliche Minimum hinausgeht. Im Median erhält eine Mutter so 14 Tage, ein Vater 10 Tage zusätzliche Elternzeit.
Ebenfalls relevant für Mitarbeitende scheint der unbezahlte Urlaub zu sein. Mit über 75% der Befragten, die ihren Mitarbeitenden unbezahlten Urlaub ermöglichen, zeigt sich die Wichtigkeit dieses Themas. Etwas verhaltener ist die Lage bei der Ausübung der beruflichen Tätigkeit an einem Urlaubsort. Ein Drittel der Arbeitgeber erlaubt Workation, obwohl in der Schweiz keine gesetzliche Grundlage dafür besteht.
Zur Studie:
Für die Salärstudie 2024 von SwissICT haben 261 teilnehmende Unternehmen zu 38'513 Nennungen beigetragen. Die Studie bildet die Arbeitsrealitäten in der hiesigen ICT-Branche und die damit verbundenen Veränderungen in der Entlohnung ab. So dient die Studie auch als Grundlage für weitere Publikationen des Bundesamtes für Statistik oder das "Lohnbuch Schweiz" des Kantons Zürich. Die vollständigen Resultate können online kostenpflichtig bezogen werden.


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