Vom 9. bis 27. September läuft die Herbstsession des National- und Ständerats. Wir haben uns die
Programme angeschaut, sagen, welche Themen im Tech-Bereich debattiert werden und was der Stand ist.
Nationalrat
Den Nationalrat beschäftigen zwei digitale Themen:
Ständerat
Der Ständerat hat im Digitalbereich ungleich mehr zu tun:
E-ID: Als zweiter Rat beschäftigt sich der
Ständerat mit der E-ID. Die Abstimmung dürfte reine Formsache sein; im Nationalrat jedenfalls
war die Vorlage unumstritten. Sagt nun auch der Ständerat ja, steht der Einführung der nationalen E-ID im Jahr 2026 nichts mehr im Wege, ausser jemand würde das Referendum dagegen ergreifen.
Cybersicherheit: Die Motion von Ständerat Josef Dittli kommt vor den Gesamtrat. Sie fordert die
Durchführung dringend notwendiger Cybersicherheitsprüfungen, vermischt aber viele Themen. Dennoch wurde sie in der vorberatenden Kommission einstimmig angenommen. Und dem Bundesrat gefällt sie auch. In einer Stellungnahme hat sich der Wirtschaftsverband für die digitale Schweiz, Swico,
kritisch geäussert. Die Abstimmung und Debatte dürfte mit Spannung zu verfolgen sein.
Lagerbestände Mikrochips: In einer Motion fordert der Genfer Ständerat Mauro Poggia den Bundesrat dazu auf, einen
Mikrochip-Lagerbestand aufzubauen. "Im Falle einer plötzlichen Mikrochip-Knappheit aufgrund von Ereignissen in den Produktionsländern soll so das Funktionieren der Schweizer Wirtschaft sowie der strategisch wichtigen staatlichen Tätigkeiten gewährleistet werden", so die Begründung Poggias. Der Bundesrat hält das für eine "ungeeignete Massnahme" und empfiehlt, die Motion abzulehnen. Als Erstes darüber abstimmen wird der Ständerat.
Digitalisierung AHV: Ebenfalls als Zweitrat wird der Ständerat über das AHV-Gesetz beraten. Eine Motion verlangt eine Änderung, dass "
die Versicherten einen digitalen Zugang zu den sie selbst betreffenden Angaben erhalten". Der Bundesrat meint dazu, dass er mit dem neuen Bundesgesetz über Informationssysteme in den Sozialversicherungen (BISS) die gesetzlichen Grundlagen für digitale Dienstleistungen für Versicherte schaffe. Dazu gehörten unter anderem ein Onlinezugang zu einem elektronischen Auszug oder die automatisierte Rentenberechnung. Der Nationalrat hat der Motion zugestimmt. Das BISS hingegen wird von Mitte-Nationalrat Dominik Bluschy kritisiert. Es habe in der Vernehmlassung Schiffbruch erlitten,
schrieb er in einer Parldigi-Kolumne bei uns.