Der Digitalbereich der Post wächst weiter – auch dank der Übernahmen von Open Systems und Diartis. Profitabel ist das Geschäft aber noch nicht.
Die Schweizerische Post hat im Geschäftsjahr 2024 einen Gewinn von 324 Millionen Franken erzielt. Das sind 70 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. "Die Post ist finanziell im Gleichgewicht und kann auf eine gesunde Bilanz zählen", so Konzernleiter Roberto Cirillo in der Mitteilung zum Jahresbericht.
Anfang 2024 umgesetzte Preismassnahmen hätten den strukturellen Rückgang der Briefmengen vorerst ausgeglichen, lässt sich Finanzchef Alex Glanzmann in der Mitteilung zitieren. "Durch Effizienzprogramme in den vergangenen vier Jahren ist es uns gelungen, unsere Kosten zu senken. Das Marktumfeld der Post bleibt aber äusserst anspruchsvoll." Das erwirtschaftete Betriebsergebnis (Ebit) lag mit 401 Millionen Franken um 78 Millionen über jenem des Vorjahres. Es sei das beste Ebit der letzten paar Jahre, so Glanzmann.
Digital Services erzielen Umsatz von 206 Millionen
Der Bereich Digital Services, ehemals Kommunikations-Services, erzielte einen Umsatz von 206 Millionen Franken gegenüber 157 Millionen Franken im Vorjahr. Zu dieser Steigerung hätten vorwiegend die Diartis-Gruppe und Open Systems beigetragen, die im zweiten Halbjahr 2024 akquiriert wurden, heisst es im Geschäftsbericht.
Das Betriebsergebnis des 2021 gegründeten Konzernbereichs liegt trotzdem bei einem Minus von 67 Millionen Franken. Das würde "den Charakter des sich noch im Aufbau befindenden Geschäftsbereichs" widerspiegeln, schreibt die Post. Gegenüber dem Vorjahr konnte der Verlust um 5 Millionen Franken reduziert werden. Dies sei einerseits auf die besseren Ergebnisse der bestehenden Gesellschaften und Einheiten in den Bereichen Digitale KMU-Lösungen und Trusted Interaction Services und andererseits auf die Integration der beiden Zukäufe zurückzuführen.
"Profitabel sind wir noch nicht"
Nicole Burth.
Nicole Burth, Leiterin Digital Services, erklärt im Geschäftsbericht: "Der Aufbau des Konzernbereichs ist geglückt. Heute können wir mit zwölf erfolgreich abgeschlossenen Akquisitionen und einem Wachstum von 100 auf über 1500 Mitarbeitende eine eindrückliche Bilanz ziehen."
Die Post habe sich in den drei Feldern Kommunikationsplattformen, anschlussfähige Software für Gemeinden und KMU sowie Cybersecurity Services "als eine bedeutende Anbieterin digitaler Lösungen" im Schweizer Markt und im Ausland etabliert. "Das Umsatzziel haben wir erreicht, profitabel sind wir noch nicht", so Burth.