

Digital X: Startups, Drohnenshow und Müllroboter
25. September 2023 um 10:54An der Kölner Messe trafen technologische Entwicklungen und Megatrends aufeinander. Inside-it.ch hat den Puls der Zeit gefühlt.
Die Deutsche Telekom hat zur Digital X in Köln geladen. Die Veranstaltung ist eine Mischung aus Messe, Kongress und Party und gilt als Nachfolge der Cebit. Nach 2022 wurden auch in diesem Jahr verschiedene Themen rund um die Digitalisierung präsentiert. Dabei stand das Event in den zahlreichen Kölner Quartieren unter dem Motto "Be digital. Stay human".
Der Media Park der Stadt bildete mit der Hauptbühne das Herzstück der Digital X. Im Stadtgarten buhlten Startups mit ihren neuesten Errungenschaften um die Aufmerksamkeit des Publikums, im Friesenviertel drehte sich alles um Interaktion und im belgischen Viertel wurden Ideen, Visionen und Business-Lösungen gezeigt. Im Rahmen einer Pressereise hat sich inside-it.ch unter die Leute begeben und die Messe genauer angeschaut.
"Es muss mehr getan werden"
Zu Beginn der Veranstaltung stellte die Deutsche Telekom einen neuen Markenclaim vor: "Connecting your world", heisst das neue Motto des Telcos. Damit tritt der Konzern erstmals in allen Ländern, in denen er tätig ist, mit der gleichen Botschaft auf, um seine Produkte zu verkaufen. Dazu wurden auch neue Netzwerk-APIs präsentiert, darunter solche für die Lokalisierung und die Abfrage des Zustands von elektronischen Geräten.
In seiner Eröffnungsrede zeichnete Tim Höttges, der Chef der deutschen Telekom, ein düsteres Bild. Die Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland habe wegen der Covid19-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine sowie dem derzeit herrschenden Wirtschaftsumfeld gelitten. "Es muss wieder mehr getan werden", forderte der CEO.
Telekom-CEO Tim Höttges an seiner Eröffnungsrede. Foto: Rudolf Felser / New Business
Neben einer Produktivitätssteigerung bei den Angestellten rief er auch dazu auf, dass sich die grossen Tech-Konzerne am Netzausbau in Deutschland beteiligen. Diese seien immerhin für 80% des gesamten Datenverkehrs im Lande verantwortlich, so der Chef. Das eingenommene Geld soll dann direkt in den Ausbau der Infrastruktur investiert werden.
Die gleiche Forderung stellten zahlreiche europäische Telekommunikationsunternehmen bereits vor einem Jahr. Im Mai sagte die Telekom-Regulierungsgruppe der EU jedoch, dass Big Tech, anders als von den Telcos gefordert, keine Netzgebühren entrichten müssen.
Innovationen als Anwendungen
Nach der Eröffnung gab es eine geführte Pressetour durch Köln. Über 300 Unternehmen stellten auf 2 Millionen Quadratmetern ihre Innovationen und Geschäftsanwendungen vor. Bei Wind und Sonnenschein wurde die Stadt zu Fuss erkundet. Dabei wurde unter anderem ein Augmented-Reality-Bagger gezeigt, mit dem sich Schulungen auf der ganzen Welt durchführen lassen.
Statt mit einem richtigen Bagger wird mit AR trainiert. Foto: Rudolf Felser / New Business
Auf dem See vor dem Kölner Media Park konnte man den Wasteshark bei seiner Arbeit beobachten. Der autonome Roboter reinigt Gewässer, indem er Abfälle oder Algen daraus entfernt. Dazu sind im Gerät eine Vielzahl an Sensoren sowie eine Technologie für eine verbesserte Ortung verbaut.
Der Wasteshark ist noch nicht von der Leine. Foto: Rudolf Felser / New Business
Im Startup-Viertel im Stadtpark wurde ein Drucker für Medikamente präsentiert. Mit dem Gerät von Dihesys lassen sich individuell zusammengestellte Medikamente über einen Computer ausdrucken. Damit kann die Medizin in der vorgesehenen Menge und mit einer speziell verordneten Zusammensetzung direkt in einer Apotheke hergestellt werden.
Neben den genannten Innovationen haben auch die Roboterhunde ihre obligatorischen Tricks gezeigt und man konnte ferngesteuerte Fahrzeugmodelle auf einer Teststrecke selber lenken.
Zum Abschluss des Tages gab es dann noch eine Drohnenshow über den Dächern der Stadt Köln zu bestaunen. Neben dem Fernmeldeturm Colonius wurden mit Drohnen verschiedene Bilder in die Luft projektiert. Darunter der weltbekannte Dom, das Logo des lokalen Fussballvereins und das der Veranstaltung.
Interessenbindung: Die Pressereise erfolgte auf Einladung von T-Systems. Das Unternehmen kam für die Reise- und Übernachtungskosten des Autors auf.
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