Bei der amerikanischen Supermarktkette Walmart sollen für Warenlieferungen per Drohne die Soft- und Hardware des Zürcher ETH-Spinoffs Auterion zum Einsatz kommen. Das ist einer Meldung der 'Handeslzeitung' zu entnehmen. Demnach hat Firmenmitgründer und CEO Lorenz Meier erklärt, dass bereits seit Januar ein Probebetrieb in drei Filialen laufe. Der hat sich offensichtlich bewährt. Denn jetzt sollen in den kommenden 3 Monaten 34 Supermärkte zu Drohnenzentern werden. "Nächstes Jahr rechne ich dann noch mal mit einer Verdreifachung", sagte Meier zum Wirtschaftsblatt.
Aber auch dann ist das gesamte Potential noch nicht ausgeschöpft, denn Walmart betreibt 4742 Supermärkte in Amerika. So leben 95% der 330 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern der USA im Umkreis von 8 Kilometern zu einer der Filialen. Das soll dann auch die maximale Lieferdistanz der Drohnen mit einer Ladung von umgerechnet höchstens 3,6 Kilogramm sein. Laut Meier ist das eine Menge, die "den Dreitagesbedarf einer Person" abdeckt.
Lukrativ ist der Auftrag für Auterion deshalb, weil man mit 6 bis 10 Drohnen pro Walmart-Standort rechne, wie Meier der 'Handeslzeitung' sagte. Dort rechnet man vor, dass der Bordcomputer mit einigen tausend Dollar pro Drohne zu Buche schlage und dazu noch Gebühren für die Software und die Cloudplattform von 400 Dollar pro Fluggerät und Monat fällig werden.
Interessant ist die Entwicklung insofern, weil es das Drohnen-Business laut der Post hierzulande schwer hat. Dort
steigt man auf Ende Jahr aus dem Geschäft mit Drohnen-Dienstleistung aus, weil Drohnen auch mittelfristig in der Schweiz nicht rentabel einsetzbar seien. Bei Auterion sieht das anders aus. Bereits vor 5 Jahren habe sich das Startup auf den US-Markt fokussiert, und im Herbst 2020 hatte das Pentagon die Auterion-Software als Standardplattform für die US Army definiert. Nun also auch Walmart. Meier spricht von einem Durchbruch: "Das ist für uns ein Ritterschlag." Das gelte laut dem Bericht auch deshalb, weil aus der Branche zu hören sei, Auterion habe den Auftrag exklusiv erhalten.
Das
Drohnen-Startup ist 2017 von Meier und Kevin Sartori gegründet worden und beschäftigt derzeit 83 Mitarbeitende. Dank des Auftrags wird das Unternehmen im nächsten Jahr mindestens 30 Millionen Franken umsetzen und profitabel werden. Zudem scheint das ETH-Spinoff nun auch in die Liga der Unicorns aufzusteigen. Meier jedenfalls meint, "dafür brauchen wir keine neuen Deals mehr".