E-Signatur: Stift und Papier dominieren (noch)

16. Mai 2023 um 13:19
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Skribble-CTO Roni Oeschger bei der Präsentation der Zahlen. Foto: zVg

Das Startup Skribble hat zum Thema digitale Unterschriften befragt. Die Ergebnisse zeigen: Wer einmal wechselt, bleibt der neuen Technologie meistens treu.

Der Zürcher E-Signatur-Anbieter Skribble hat einen Report zu der Technologie aus der Sicht von Nutzenden und Entscheidungsträgern veröffentlicht. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass in der Schweiz noch immer 65% der Unternehmen ihre Verträge mit Stift und Papier unterzeichnen. Als mögliche Gründe dafür nennt das Zürcher Startup gestützt auf die Befragung eine fehlende in- oder externe Akzeptanz sowie die Komplexität des Themas.
Mit dem Report wolle man aufzeigen, dass die E-Signatur eine wichtige Methode sei, um Geschäftsprozesse zu optimieren und die digitale Trans­for­mation voranzutreiben, hiess es von CTO Roni Oeschger an einer Präsentation der Resultate. Die elektronische Unterschrift sei dafür ein wichtiges Puzzleteil. Neben der Ortsunabhängigkeit hob er insbesondere die Zeitersparnis hervor. So antworteten 53% der Befragten, dass der Prozess der Unterschrift mit der elektronischen Signatur 5 bis 10 Mal schneller ist, als über den gewöhnlichen Postweg.
Zudem glauben 54% der befragten Entscheidungsträgerinnen und -Träger, dass die handschriftliche Unterschrift irgendwann durch die digitale abgelöst wird. Weitere 27% denken, dieses Szenario sei eher wahrscheinlich. Die Zahl dürfte aber auch auf diejenigen User zurückzuführen sein, die den Service bereits breit einsetzten. 70% der Befragten gaben an, dass sie sich ihren Arbeitsalltag ohne elektronische Unterschriften gar nicht mehr vorstellen können.

Unterschrift bleibt sichtbar

Auch in puncto Nachhaltigkeit soll die Technologie Verbesserungen bringen. Ein Grossteil der Emissionen, die vor allem durch den Papierverbrauch entstehen, soll reduziert werden. Digitale Signaturen sollen demnach bis zu 50 Mal nachhaltiger sein als herkömmliche Unterschriften. Die grössten Emissionen entstehen gemäss Skribble durch die Verarbeitung (56 %) und den digitalen Signaturprozess (43 %). Die Archivierung hingegen trägt nur geringfügig (1 %) zum Gesamtresultat bei.
Ganz verschwinden wird die Unterschrift am Ende von Dokumenten dann aber wohl doch nicht: Für eine elektronische Signatur reicht eigentlich ein entsprechendes Zertifikat aus. Aber trotzdem verwenden 96% aller Skribble-Nutzenden auch weiterhin ihre Unterschrift als Grafik. Auch wenn die handschriftliche Signatur vielleicht irgendwann komplett verschwindet, so wird sie doch in Zukunft noch sichtbar bleiben.
Zum Report:
Für den E-Signing-Report wurden insgesamt 348 Personen befragt. Sie wurden unterteilt in Entscheidungsträger (120 Personen) und Nutzende (228 Personen). Befragt wurden Unternehmen aus unterschiedlichen Industrien und Branchen. Das Dokument enthält zudem weiterführende Erklärungen zum Thema.


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