Frauen in MINT-Berufen: Bundesrat sieht keinen weiteren Handlungsbedarf

14. Mai 2025 um 13:19
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Blick in eine Vorlesung an der ETH Zürich. Foto: ETHZ

Der MINT-Bereich leidet unter Fachkräftemangel, was auch mit dem geringen Frauenanteil in der IT zu tun hat. Neue Massnahmen plant der Bund nach einer Analyse aber keine.

Trotz unterschiedlicher Massnahmen bleibt der Frauenanteil in der Schweiz in MINT-Berufen klein. Ein Postulat forderte vom Bundesrat deshalb einen Bericht, der zeigen soll, welche Massnahmen bestehen und inwiefern diese Wirkung zeigen. Gleichzeitig soll eine Strategie präsentiert werden, um den Anteil von Frauen in MINT-Berufen zu stärken.
Schweizer Firmen hätten Mühe, ausreichend Fachkräfte im MINT-Bereich zu rekrutieren, so die Kommissionen für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats (WBK-N) zu den Hintergründen des Postulats. Ausserdem könne die fehlende Repräsentation von Frauen in technischen Bereichen zu neuen Ungleichheiten führen.
Nun liegt der Bericht vor. Er wurde vom Bundesrat gutgeheissen. Gemeinsam mit einer externen Studie der Akademien der Wissenschaften bietet er einen Überblick über die Initiativen und Massnahmen zur Nachwuchsförderung und zur Erhöhung des Frauenanteils in MINT-Berufen, die der Bund, die Kantone und weitere Akteure auf allen Bildungsstufen, in Forschung und Innovation sowie auf dem Arbeitsmarkt lanciert haben.

Keine neuen Massnahmen geplant

In seiner Mitteilung betont der Bundesrat das seit 2013 laufende "MINT-Mandat" des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) an die Akademien der Wissenschaften Schweiz. Damit sollen MINT-Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen durch vielfältige ausserschulische oder schulbegleitende Projekte gefördert werden. In den Jahren 2025 bis 2028 werden dafür 10,7 Millionen Franken investiert.
Gleichzeitig kommt der Bericht zum Schluss, dass die aktuelle Situation heraus­fordernd bleibt. Der MINT-Bereich leidet nach wie vor unter Fachkräftemangel. Der geringe Frauenanteil, etwa in der Informatik, sei dabei ein wesentlicher Faktor, heisst es in einer Mitteilung des Bundesrats.
Neue Massnahmen sind indes aber keine geplant. Auf Bundesebene gebe es "keinen zusätzlichen Handlungsbedarf". Die gezielte Nachwuchsförderung sei aber ein zentrales Anliegen des Bundes, man wolle dafür die laufenden Massnahmen fortsetzen.
  • Studie zur Nachwuchsförderung und Erhöhung des Frauenanteils in MINT-Berufen der Akademien der Wissenschaften Schweiz
  • Bericht des Bundesrats: Nachwuchsförderung und Erhöhung des Frauenanteils in MINT-Berufen (klick startet PDF-Download)

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