Gleich mehrere australische Pensionsfonds gehackt

4. April 2025 um 14:31
  • security
  • breach
  • finanzindustrie
  • International
image
Foto: beasternchen / Pixabay

Die Angreifer haben Konten mit persönlichen Informationen geknackt und auch Geld gestohlen.

Pensionsfonds gehören weltweit zu den grössten "Geldspeichern" überhaupt. So auch in Australien. Dort verwalten die verschiedenen Pensionsfonds gegenwärtig rund 4,2 Billionen australische Dollar, beziehungsweise rund 2,2 Billionen Franken.
Die riesigen Geldmengen sind ein verlockendes Ziel für Cyberkriminelle. Normalerweise verfügen die Fonds aber auch über sehr strikte Security-Massnahmen. Laut verschiedenen Medienberichten waren diese Massnahmen dieser Woche in Australien aber nicht ganz ausreichend. Bislang unbekannte Hacker konnten demnach in Useraccounts von gleich mehreren der grössten Pensionsfonds eindringen. Wahrscheinlich konnten sie dafür gestohlene Passwörter verwenden und durch Tricks auch Zwei-Faktor-Authentifizierungen aushebeln.

Koordinierte Attacke

Die Hacker kamen dadurch an sehr persönliche finanzielle Informationen über die Betroffenen heran. Zudem wurde auch Geld gestohlen. Das Ausmass der Auswirkungen ist aber unklar.
Klar ist, dass es sich um eine koordinierte Attacke auf mehrere Pensionsfonds gleichzeitig handelte. Die Branchenvereinigung der Pensionsfonds räumte heute ein, dass im Laufe dieser Woche eine "Anzahl" von Fonds betroffen waren. Vier der grössten Fonds bestätigten, dass es bei ihnen unerlaubte Zugriffe gegeben habe.
Laut unbestätigten Insiderquellen sollen Konten von mindestens 20'000 Individuen betroffen sein. Australiansuper, der grösste der australischen Pensionsfonds, erklärte zudem, dass 500'000 australische Dollar aus Konten von vier Mitgliedern gestohlen worden seien. Weitere konkrete Diebstähle von Geldern sind noch nicht öffentlich gemacht worden, aber es könnte auch wesentlich Opfer gegeben haben.
Positiv ist, dass die Angreifer anscheinend nicht aus einzelnen geknackten Konten ausbrechen und in die Kernsysteme der Fonds vordringen konnten, wo sie sehr viel grössere Schäden hätten anrichten können. Trotzdem beunruhigt das koordinierte Vorgehen. Michelle McGuinness, die nationale Koordinatorin für Cybersecurity, versprach deshalb, umgehend Experten aus der Branche, den Regulationsbehörden und der Regierung zusammenzuziehen um gemeinsame Gegenmassnahmen zu besprechen.

Loading

Mehr zum Thema

image

Nvidia veröffentlicht neues KI-Sprach­er­kennungs­modell

Nvidia hat ein automatisches Spracherkennungsmodell präsentiert, das eine Stunde Audiomaterial in nur einer Sekunde transkribieren kann.

publiziert am 6.5.2025
image

OpenAI nimmt Pläne für Gewinnorientierung zurück

Das seltsame Konstrukt einer Non-Profit-Organisation, die ein gewinnorientiertes Unternehmen kontrollieren soll, bleibt aber bestehen.

publiziert am 6.5.2025
image

Weniger Cyberangriffe auf die Schweiz

Das Bacs meldet eine rückläufige Zahl an Cyberangriffen auf die Schweiz. Die Hauptziele sind Bürgerinnen und Bürger. Nicht ganz 10% treffen Organisationen und Unternehmen.

publiziert am 6.5.2025
image

Apple warnt vor staatlicher Spyware

Der iPhone-Hersteller hat Personen aus 100 Ländern darüber informiert, dass sie wohl ausspioniert wurden. Darunter sind Journalisten und Rechtsextreme.

publiziert am 5.5.2025