Europa und China spielen international kaum eine Rolle bei der Chipfertigung.
Vor allem in Europa und China werden grosse Anstrengungen unternommen, um die regionale Chip-Produktion anzukurbeln und die Abhängigkeit von den Hauptlieferanten USA, Südkorea und Taiwan zu verringern. Es wird aber noch Jahre dauern, bis sich die Investitionen auszahlen. Zudem wäre eine wirklich riesige Produktionssteigerung notwendig, um an der Situation etwas Wesentliches zu ändern, wie aktuelle Marktzahlen von IC Insights zeigen.
Im Jahr 2021 hatten demnach US-Unternehmen einen globalen Marktanteil von 54%. Auf den nächsten Rängen folgen südkoreanische Firmen mit 22% und taiwanische Firmen mit 9% Marktanteil. Zusammen halten Unternehmen aus diesen Ländern also 85% des Marktes. Japan, vor Jahrzehnten noch das Land, aus dem fast die Hälfte aller Chips kamen, ist auf 6% zurückgefallen. Ganz Europa kommt ebenfalls auf 6%, China auf 4%.
(Grafik)
Grafik: IC Insights
Es ist anzumerken, dass die Zahlen von IC Insights nicht zeigen, wo die Chips genau produziert werden. Das Marktforschungsunternehmen berechnet die Länderanteile danach, wo sich das Hauptquartier eines Chip-Produzenten befindet.
Interessant ist ein Blick in die Vergangenheit. Europäische Unternehmen hatten gemäss einer Grafik von IC Insights bis Anfang dieses Jahrtausends einen zumindest leicht höheren Marktanteil von gegen 10%. Erst ab 2005 begann dieser Anteil langsam zu sinken. Japan war Anfang der 90er Jahre noch das Land, aus dem fast 50% aller Chips kamen. Der Anteil der japanischen Firmen ist aber seither kontinuierlich gesunken, während US-Unternehmen und südkoreanische Unternehmen ihre Produktion ebenso kontinuierlich steigern konnten.