

Grobe Sicherheitsmängel bei Videoüberwachungssystemen der Armee
23. Januar 2023, 10:44Ein Untersuchungsbericht des VBS zeigt Sicherheitslücken in der Videoüberwachung des Militärs auf. Und auch beim Datenschutz soll es hapern. Die Armee will sich bessern.
Ein interner IT-Prüfbericht des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) legt Sicherheitslücken bei der Videoüberwachung der Schweizer Armee offen. Die Videokameras, mit denen Gebäude und Anlagen überwacht werden, sind nicht auf dem neuesten technischen Stand und teilweise auch nur ungenügend gegen Hackerangriffe geschützt, schreibt 'SRF'.
Gemäss dem Bericht sei nicht einmal klar, wie viele solcher Überwachungskameras überhaupt in Betrieb seien. Es fehle eine gesamtheitliche Übersicht, stellte die interne Revision des VBS fest. Eine Stichprobenprüfung habe zudem ergeben, dass IT-Sicherheitsdokumente mehrheitlich nicht oder nur in ungenügend dokumentiertem Umfang vorliegen.
Alt und ohne Update
So seien die Kameras nur unzureichend gegen Hacker geschützt, heisst es im Bericht. Die Videokameras seien zudem älter als 10 Jahre und somit auch nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik. Viel schlimmer scheint jedoch, dass "die eingesetzten Überwachungsmittel nicht an allen Standorten regelmässig auf öffentlich bekannte Schwachstellen hin überprüft und mittels Software-Updates aktualisiert" werden.
Dazu seien auch die Vorschriften des Datenschutzes nicht eingehalten worden, steht im Bericht weiter. Wie mit dem sensiblen Bildmaterial umgegangen wird, sei bei vielen militärischen Standorten und Verwaltungsgebäuden nicht abschliessend geklärt. Es sei beispielsweise unklar, wie lange das Material aufbewahrt werden muss oder wer es überhaupt bearbeiten darf, schreibt 'SRF'.
Aus diesen Gründen werden verschiedene Empfehlungen abgegeben, die bis Ende 2023 von der Armee umgesetzt werden sollen. Unter anderem sollen die Verantwortlichkeiten im Bereich Datenschutz für jeden einzelnen Standort geklärt und ein Inventar aller Videoüberwachungsanlagen erstellt werden. Ebenfalls gefordert wird die Einhaltung der "minimalen Anforderungen an die IT-Sicherheit".
Neues Projekt soll's richten
Gegenüber 'SRF' teilte das Militär die Feststellungen aus dem Bericht. Gerade bei den Reglementen, die festhalten würden, wie die einzelnen Anlagen zu betreiben seien, bestehe "ein Defizit", gestand die Armee ein. Im Laufe des Jahres sollen die Reglemente deshalb überprüft und für jeden einzelnen Standort individuell angepasst werden. Dabei soll auch der Datenschutz berücksichtigt werden.
Alles besser werden soll dann mit einem ganz neuen Unterfangen: "Um die Qualität der Überwachung zu steigern und den Aufwand für Interventionen vor Ort bei Fehlalarmen zu reduzieren, hat die Logistikbasis der Armee das Projekt 'CCTV Verteidigung' gestartet", hiess es auf die Anfrage von 'SRF'. Mit diesem Projekt soll bis Ende 2026 an rund 30 Standorten eine neue, einheitliche Überwachungslösung eingeführt werden.
Loading
Cyberkriminelle erbeuten Kundendaten der Online-Apotheke DocMorris
Bei dem Cyberangriff haben unbekannte Täter 20'000 Kundenkonten kompromittiert. Die Online-Apotheke gehört zur Schweizer "Zur Rose"-Gruppe.
Schwerer Schlag gegen eine der erfolgreichsten Ransomware-Banden
Die Gruppe Hive hatte unter anderen Emil Frey und Media Markt attackiert. Jetzt haben das FBI, Europol und weitere Behörden die Hive-Infrastruktur ausgeschaltet.
Angeblicher Datendiebstahl: Unispital Lausanne gibt Entwarnung
Ein Hacker behauptete, im Besitz von 2 Millionen Datensätzen des Spitals zu sein. Doch das Datenpaket stammt offenbar aus Frankreich.
Zwei Wochen nach der Cyberattacke: Britische Post verschickt wieder Päckli
Eine Ransomware-Bande hatte den internationalen Versand der Royal Mail lahmgelegt.