

Herr und Frau Schweizer arbeiten gern
25. März 2022, 12:22Pro Woche leisten Beschäftigte in der Schweiz mehr als 3 Überstunden. Ein Drittel der Arbeitenden in der IT wollen nicht jede Stunde vergütet haben.
Im Rahmen seiner "Arbeitsleben Studie 2021" hat der Personaldienstleister Gulp herausgefunden, dass die Bezahlung von Mehrarbeit keineswegs Standard ist. Laut der in den Branchen IT, Engineering und Life Science durchgeführten Erhebung, werden hierzulande im Schnitt 3,4 Überstunden pro Woche geleistet. Die Mehrarbeit werde 62,1% der Befragten Schweizer vergütet, bei 34,5% sei das aber nicht der Fall und die übrigen 3,5% wussten nicht, ob sie dafür bezahlt werden, teilt Gulp mit.
Zum Vergleich: Bei den Nachbarn im Norden und im Osten liegen die Wochenüberzeiten mit 2,8 Stunden (Deutschland) und 3 Stunden (Österreich) leicht unter den in der Schweiz geleisteten Überzeiten.
Vom Juni 2021 bis Januar 2022 hatten in der Arbeitsleben-Studie insgesamt 781 Befragte aus der DACH-Region unter anderem Angaben zum Verdienst gemacht. Die hierzulande Befragten gaben übrigens an, einen Vertrag mit durchschnittlich 40,5 Stunden Wochenarbeitszeit unterschrieben zu haben (in Deutschland 39 Stunden und in Österreich 39,3 Stunden).
Ausserdem ergab sich aus den Antworten, dass die Befragten bis zu fünfmal mehr Überzeit machen, wenn diese nicht extra vergütet oder in anderer Form kompensiert wird. Dort wo das der Fall sei, wurden laut Umfrage im Durchschnitt nur 0,9 Stunden pro Woche mehr gearbeitet. Schlägt sich die Mehrarbeit nicht auf dem Lohn- oder Stundenzettel nieder, würden über 7 Überstunden geleistet, heisst es in der Mitteilung weiter.
Zudem hat Gulp ermittelt, dass die Gehaltsklassen nur bedingt eine Auswirkung auf die Überzeit haben. Klar ist jedenfalls, dass bei Jahreseinkommen von mehr als 100'000 Euro im Jahr deutlich mehr Überstunden geleistet werden. Ein ähnlich klarer Trend lasse sich allerdings in den unteren Gehaltsklassen nicht ausmachen, zu sehr würde die durchschnittliche Zahl der Überstunden variieren, so der Studienherausgeber.
Michel Verdoold, CEO von Gulp, fragt sich in der Mitteilung denn auch, ob das Modell der Vertrauensarbeitszeit die Motivation steigert oder den Druck auf die Mitarbeitenden erhöht. Eine Antwort bleibt er schuldig, die "liegt vermutlich irgendwo dazwischen", so Verdoold. Mitarbeitende möchten zwar fair entlohnt werden, aber auch selbstbestimmt arbeiten und mit Resultaten überzeugen, statt Zeit absitzen, so sein Resümee.
Interessenbindung: inside-it.ch unterstützt die Gulp-Studie als Medienpartner.
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