Europäische Strafverfolgungsbehörden haben die Abschaltung von illegalen Streaming-Plattformen für Filme, Sport und Serien erzwungen. In diesem Zusammenhang führte das Bundesamt für Polizei (Fedpol) am Dienstag im Kanton Zürich eine Durchsuchung durch.
Das Fedpol erledigte ein von Italien gestelltes Ersuchen um internationale Rechtshilfe, wie ein Sprecher der Bundesanwaltschaft auf Anfrage der Nachrichtenagentur 'Keystone-SDA' sagte. Die Bundesanwaltschaft führe in diesem Zusammenhang zum jetzigen Zeitpunkt kein eigenes Strafverfahren durch.
Nebst der Schweizer Bundesanwaltschaft und dem Fedpol waren auch Strafverfolgungsbehörden in Italien, Kroatien, den Niederlanden, Rumänien, Schweden und Grossbritannien in der Abschaltung des Streaming-Diensts involviert, wie Eurojust, die Europäische Agentur für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen mit Sitz in Den Haag, mitteilte.
Schaden von 10 Milliarden Euro
22 Millionen Personen weltweit hätten die illegale Dienstleistung genutzt. Am Dienstag seien die Server, auf denen die illegalen Streaming-Dienste untergebracht wurden, beschlagnahmt und abgeschaltet worden, hiess es weiter.
Nebst Filmen und Serien seien auch über 2500 Fernsehsender, darunter Sportsender, illegal kopiert worden. Zu den urheberrechtlich geschützten Inhalten gehörten Live-Übertragungen und On-Demand-Inhalte von grossen Sendern wie Sky, Dazn, Mediaset, Amazon Prime, Netflix, Disney+ und Paramount. Die mutmassliche Täterschaft habe damit monatlich rund 250 Millionen Euro Gewinn gemacht. Eurojust schätzte den wirtschaftlichen Schaden für die Inhaber der Urheberrechte auf 10 Milliarden Euro.
Bei einem Grosseinsatz seien über 100 Durchsuchungen bei 102 Verdächtigen durchgeführt worden. Elf Verdächtige wurden in Kroatien verhaftet, wie es weiter hiess. Die Täterschaft habe verschlüsselt kommuniziert und mit falschen Identitäten Dienstleistungen wie Telefon- und Fernsehabonnemente sowie Kreditkarten bezogen.