Ivanti-Backdoors können Factory-Resets überleben

1. März 2024 um 11:18
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Das bisherige Integrity-Checker-Tool von Ivanti konnte zudem manche Infektionen nicht finden, warnt die US-Sicherheitsbehörde Cisa.

Die in den USA für die Sicherheit von Behörden zuständige Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (Cisa) warnt zusammen mit ähnlichen Organisationen aus anderen Ländern, dass man Connect-Secure- oder Policy-Secure-Gateways von Ivanti auch mit einem Reset auf Werkseinstellungen nicht zuverlässig von einer allfälligen Infektion befreien kann. Hintertüren auf Rootkit-Level, die Hacker unter Ausnützung der in den letzten Wochen und Monaten aufgetauchten Sicherheitslücken CVE-2023-46805, CVE-2024-21887, CVE-2024-22024 und CVE-2024-21893 hinterlassen haben, könnten auch nach einem solchen Reset aktiv bleiben.
Besonders besorgniserregend sei auch, dass die früher von Ivanti veröffentlichen internen und externen Integrity-Check-Tools (ICTs) vorhandene Infektionen nicht zuverlässig erkennen konnten. Dies hätten Untersuchungen von unabhängigen Security-Forschern ergeben, schreibt die Cisa. Mittlerweile hat Ivanti neue ICTs veröffentlicht.
In Übereinstimmung mit den Partnern rate man deshalb Betroffenen, grundsätzlich davon auszugehen, dass ein Ivanti-System infiziert sein könnte. Die Security-Behörden empfehlen den Verteidigern anzunehmen, dass in den Appliances gespeicherte Credentials kompromittiert wurden. Man solle kontinuierlich nach böswilligen Aktivitäten im Netzwerk suchen. Entsprechende Indikatoren für eine Infektion (Indicators of Compromise, IOCs) können von der oben verlinkten Cisa-Seite heruntergeladen werden. Zudem sollten die neusten ICT-Versionen von Ivanti verwendet und alle zur Verfügung gestellten Patches eingespielt werden.

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