

Ja, die Stimmung ist getrübt, aber …
5. August 2022 um 14:14Noch ist die Geschäftslage laut Konjunkturforschern besser als zum Jahresauftakt. Der ICT-Branchenverband bleibt "vorsichtig optimistisch", sofern es nicht zu einem Strommangel kommt.
Die Geschäftslage der Schweizer Unternehmen habe im Juli einen kleinen Dämpfer erhalten, schreibt die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich. Aber sie sei weiterhin besser als zum Jahresauftakt. Bezogen auf alle Branchen heisst es, der Preisauftrieb sei hoch, aber nehme nicht weiter zu. Auch würde der Materialmangel zwar noch bestehen, er habe sich aber nicht verschärft. Grosshändler würden weniger häufig als zuvor mit steigenden Fristen rechnen, so die Mitteilung.
Gefragt nach einer Einschätzung für die ICT-Branche schreibt uns Swico-Geschäftsführerin Judith Bellaiche, dass die Konsumentenstimmung und die Konjunkturaussichten zwar etwas getrübt seien, sich in der Schweiz aber bislang nicht feststellbar niedergeschlagen hätten. Die Unternehmen seien gut ausgelastet, fügt sie an.
Obwohl der Schweizer Franken gegenüber dem Euro stark sei, würden die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes momentan keinen starken Verlust an Wettbewerbsfähigkeit im EU-Markt spüren, schreibt die KOF. Dies bestätigt uns auch der Branchenverband Swico.
Den Strommarkt im Blick
Der letzte Index des Verbands, der jeweils die Erwartungen der Unternehmen für das nächste Quartal abbilden, zeigt eine leichte Abschwächung. Nach wie vor befindet er sich aber in der Wachstumszone.
"Natürlich beobachten auch wir mit Besorgnis die geopolitische Lage und ihre Auswirkungen auf die Lieferketten und Rohstoffpreise", so die Swico-Chefin. Derzeit sei die Situation unter Kontrolle.
Judith Bellaiche, Geschäftsführerin von Swico.
Nach wie vor könne es aber sein, dass es zu Verzögerungen bei Lieferungen komme oder dass auf alternative Geräte ausgewichen werden müsse.
Neu beurteilt werden müsse die Situation allerdings im Winter, sofern es zu einer Strommangellage komme, gibt Bellaiche zu bedenken. Schliesslich seien die Branche und die Digitalisierung zu 100% von Strom abhängig.
Wachstumshemmer: Fachkräftemangel
Insgesamt blicke man nach wie vor vorsichtig optimistisch in die Zukunft, bilanziert Bellaiche. Allerdings sei der anhaltende Fachkräftemangel ein "echter Wachstumshemmer".
Denn in allen Wirtschaftsbereichen gebe es eine hohe Nachfrage nach Entwicklung der Digitalisierung, aber nur einen begrenzten Talentpool.
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